Gläubiger Kohl-Enkel in CDU-Bundesvorstand gewählt

Mit 27 Jahren ist Johannes Volkmann nun das jüngste Mitglied im CDU-Bundesvorstand. Der CDU-Parteitag wählte ihn mit 70,1 Prozent der gültigen Stimmen. Volkmann ist nicht nur Enkel von Altkanzler Helmut Kohl, sondern auch überzeugter Christ.
Von Johannes Blöcher-Weil
Gehört jetzt dem CDU-Bundesvorstand an: Johannes Volkmann

Am späten Montagabend hatte Johannes Volkmann Gewissheit. Die Delegierten des Parteitags wählten den 27-jährigen Vorsitzenden der CDU Lahn-Dill in den Bundesvorstand seiner Partei. Insgesamt 672 Delegierten stimmten für Volkmann. Damit ist er die nächsten zwei Jahre einer von 26 Beisitzern.

Volkmann prangerte in seiner Bewerbungsrede an, dass es nur wenige andere europäische Länder gebe, in denen junge Menschen unzufriedener seien als in Deutschland. Er forderte zugleich das Ende der Ampel-Koalition und einen engen Zusammenhalt gegen den Islamismus. Im CDU-Vorstand wolle er sich für die Interessen junger Menschen einzusetzen, damit diese sich wieder auf die Zukunft freuen könnten.

Dem Führungsgremium der Partei gehören sieben Präsidiumsmitglieder, weitere 26 vom Bundesparteitag gewählte Mitglieder sowie die Vorsitzenden der Landesverbände und der Bundesvereinigungen an.

„Eine persönliche Beziehung im Glauben leben“

Volkmann erzählte gegenüber PRO vor einem Jahr, dass er bei einem Auslandsaufenthalt in der Oberstufe in Kanada mit einem einheimischen Mitschüler die Gottesdienste einer evangelikalen Freikirche besucht habe. Dort sei er nach der Konfirmation erneut in Kontakt mit dem christlichen Glauben gekommen. „Da habe ich mich entschieden, mit meinem Leben Jesus nachzufolgen.“

Für ihn bedeutet das: „Eine persönliche Beziehung im Glauben leben. Durch regelmäßiges Gebet, durch die Gemeinschaft mit anderen Christen, durch das Studium seines Wortes, um es besser zu verstehen und für das eigene Leben fruchtbar zu machen.“ Die Bibel gebe Christen den klaren Auftrag, Licht und Salz zu sein. Das versuche er in der Politik zu leben. Christen sollten einen positiven Unterschied machen. Dazu gehöre auch eine ehrliche Fehlerkultur.

Der 27-Jährige studierte Volkswirtschaftslehre, Politikwissenschaften und Soziologie. An der Universität Oxford erlangte er den Master of Science in „Modernen China-Studien“. Volkmann hat neben seinen Parteiämtern noch ein Mandat im Parlament seiner Heimatgemeinde Lahnau und im Kreistag des Lahn-Dill-Kreises, dessen Vorsitzender er ist. Aktuell arbeitet er als Büroleiter im Europaparlament für den CDU-Abgeordneten Sven Simon. Volkmanns Großvater väterlicherseits ist der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl, sein Vater ist Walter Kohl.

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