Die Forscher untersuchten die Jahre 2006 bis 2009 und fanden heraus: In 130 von 198 untersuchten Ländern gingen Regierungen oder gesellschaftliche Kräfte gegen Christen vor, in 117 betrafen die Einschränkungen Muslime. Im Jahr 2009 hat fast ein Drittel der Weltbevölkerung in Staaten gelebt, in denen die freie Religionsausübung immer schwieriger wurde.
Am schlimmsten war die Lage im Mittleren Osten und Nordafrika. Hier missachteten besonders viele Regierungen die Religionsfreiheit. Ägypten führt die PEW-Liste der Länder mit den meisten Einschränkungen für Gläubige durch die Regierung von 2009 an. Damals war etwa die Muslimbruderschaft verboten, und es gab zahlreiche Attacken gegen Christen. Auch im Iran, Saudi-Arabien, Usbekistan, China, den Malediven, Malaysia, Myanmar, Eritrea und Indonesien gingen Regierungen im untersuchten Zeitraum besonders restriktiv gegen Gläubige vor.
Auch in Europa verschärft sich die Lage
Das Land mit den meisten gesellschaftlichen Anfeindungen gegenüber Religiösen war der Irak, gefolgt von Indien, Pakistan, Afghanistan, Somalia, Indonesien, Nigeria, Bangladesch, Israel und Ägypten. Fünf der zehn Länder, die einen substantiellen Anstieg antireligiöser gesellschaftlicher Anfeindungen aufwiesen, liegen in Europa: Großbritannien, Bulgarien, Dänemark, Russland und Schweden zeigten sich laut PEW besonders feindlich gegenüber Muslimen. Restriktionen durch die Regierung gab es in Frankreich und Serbien in Form der französischen Debatte über ein Burkaverbot und der Entscheidung der serbischen Regierung, evangelikale Gruppen und etwa die Zeugen Jehovas nicht anzuerkennen und ihnen damit das Recht vorzuenthalten, Programme im öffentlichen Fernsehen zu senden.
Religiös motivierte aktive terroristische Gruppierungen fanden die Forscher in einem Drittel der erfassten Länder. Zu religiös motivierter Gewalt kam es in einem Sechstel der 198 Staaten. Die Untersuchungsdaten hatte PEW von Menschenrechtsorganisationen, den Vereinten Nationen oder der Europäischen Union eingeholt. (pro)