Kriminalität mit antisemitischem Hintergrund ist im vergangenen Jahr in Deutschland stark angestiegen. Bei der Polizei seien 1.646 Straftaten registriert worden, berichtete der Tagesspiegel am Mittwoch. Das ist ein Anstieg von zehn Prozent im Vergleich zu 2017. Die Zeitung bezieht sich auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Bundestagsfraktion der Linken. Zu den Gewalttaten zähle die Regierung 62 Gewaltdelikte mit judenfeindlichem Hintergrund, wobei 43 Personen verletzt worden seien.
Aus früheren Antworten der Bundesregierung seit Januar 2018 geht laut Tagesspiegel hervor, dass die meisten Straftaten aus dem rechtsextremen Milieu stammten.
1.063 christenfeindliche Vorfälle
In Frankreich hat es noch einen deutlicheren Anstieg von Gewalt gegen Juden gegeben. Wie der französische Innenminister Christophe Castaner am Dienstag mitteilte, seien vergangenes Jahr 541 antisemitische Vorfälle registriert worden – ein Anstieg um 74 Prozent im Vergleich zu 2017. Darunter waren 81 Gewalttaten, versuchte Morde und Morde.
Insgesamt gingen rassistische und fremdenfeindliche Vorfälle in Frankreich mit 496 um 4,2 Prozent zurück. Auf dem niedrigsten Stand seit 2010 sind mit 100 registrierten Taten die Vorfälle mit islamfeindlichen Hintergrund, während christenfeindliche Taten mit 1.063 Fällen fast stagnierten.
Von: Nicolai Franz