Sieben Wochen nach der Eröffnung eines Notfall-Feldlazaretts in Italien konnte die christliche Hilfsorganisation „Samaritan’s Purse“ ihre Arbeit einstellen. Am 7. Mai ist der letzte der mehr als 280 Patienten entlassen worden. In der Hochzeit der Coronakrise hatte die Organisation mit dem örtlichen Krankenhaus in Cremona zusammengearbeitet.
Die medizinische Leiterin des Einsatzes, Kelly Suter, beschreibt die Situation vor Ort in einer Pressemitteilung: „Als ‚Samaritan’s Purse‘ ankam, war das Krankenhaus überfüllt. Sie hatten zu wenig Personal, viele Mitarbeiter waren selbst erkrankt. Das gesamte Krankenhaus mit fast 600 Betten musste zu einer Corona-Klinik umfunktioniert werden.“
Die Hilfsorganisation konnte mit ihrem mobilen Krankenhaus mit 68 Betten die kritische Situation etwas entlasten. Darüber hinaus wurden 38 Tonnen an medizinischen Hilfsgütern ins Land gebracht. Insgesamt 105 Mitarbeiter waren während der Zeit im Einsatz.
Kauder: „Wertvolle Unterstützung für die Menschen vor Ort“
In der Pressemitteilung kommt auch ein Patient zu Wort, den die Mitarbeiter der Hilfsorganisation behandelt haben: „Ich danke den Krankenschwestern sehr, weil sie mir die Kraft gegeben haben, diese Krankheit, diese Schmerzen und diese schreckliche Situation zu überwinden“, sagt Angelo Lorandi.
„Samaritan’s Purse“ hatte seit Anfang April auch ein Notfall-Feldlazarett im Central Park in New York betrieben. Dort konnte der letzte Patient am 5. Mai entlassen werden. Der Leiter für internationale Programme, Christoph Stiller, sieht darin eine Antwort auf viele Gebete: „Es bedeutet, dass das lokale Gesundheitssystem nun wieder in der Lage ist, selbst die notwendige medizinische Versorgung zu leisten.“
Der CDU-Politiker Volker Kauder würdigte die Arbeit von „Samaritan’s Purse“: „Es beeindruckt mich, wie schnell und effizient ‚Samaritan’s Purse‘ inmitten der Coronakrise hilft: Der Einsatz eines mobilen Krankenhauses in Italien ist eine wertvolle Unterstützung für die Menschen vor Ort.“ Zudem habe die Organisation sich auch im deutschsprachigen Raum um die Schwächsten in der Gesellschaft gekümmert. Unter anderem wurden Lebensmittel verteilt und Hygienepakete für Bedürftige finanziert.
Die Hilfsorganisation mit Hauptsitz in Boone (US-Bundesstaat North Carolina) engagiert sich in mehr als 100 Ländern, um den Opfern von Krieg, Krankheit, Katastrophen, Armut, Hungersnot und Verfolgung zu helfen. Internationaler Präsident ist Franklin Graham. Der deutsche Zweig hat seinen Sitz in Berlin.
Von: Johannes Blöcher-Weil