Er gilt als einer der besten Rugby-Spieler Australiens – und trotzdem wurde er aus der Nationalmannschaft geworfen: Der gläubige Sportler Israel Folau postete bei Instagram auf die Frage eines Users, was Gottes Plan für Homosexuelle sei: „Sie kommen in die Hölle […] Es sei denn, sie bekennen ihre Sünden und wenden sich Gott zu.“ Der nationale Rugby-Verband RA entschied daraufhin Mitte Mai, Folaus Vertrag wegen eines besonders schweren Bruchs der Verhaltensregeln zu kündigen. Eigentlich wäre dieser bis 2022 gelaufen. Folau waren 72 Stunden Zeit zur Anfechtung des Urteils geblieben. Der 30-Jährige ließ die Frist verstreichen.
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Nun wollte der bekennende Christ doch juristisch gegen die Entscheidung vorgehen und dafür per Crowdfunding diese Woche Geld sammeln. Die Plattform „GoFundMe“ stoppte allerdings seine Aktion, weil sie gegen ihre Geschäftsbedingungen verstoße. So heißt es in einer Erklärung von Sprecherin Nicola Britton, dass „GoFundMe“ sich „uneingeschränkt für die Gleichstellung von LGBTIQ-Personen und die Förderung eines Umfelds von Inklusivität engagiert“. Die Plattform dulde „keine Förderung von Diskriminierung oder Ausgrenzung“.
„Fortlaufende Diskriminierungskampagne gegen Israel“
Ein Sprecher Folaus erklärte daraufhin, dass sich „GoFundMe“ gegen die „Freiheit der Australier stellt, um für diese Sache zu spenden“. Weiter ließ er verlauten: „Es scheint, es gebe eine fortlaufende Diskriminierungskampagne gegen Israel und seine Unterstützer.“
Die Argumentation der Plattformen können Personen, die hinter Folau stehen, nicht nachvollziehen. Martyn Iles von der „Australian Christian Lobby“ erklärte laut SBSNews: „Sie schließen aus, während sie sagen, dass sie für Inklusion sind. Das ergibt keinen Sinn. Sie sollen einfach klar sagen: ,Die Wahrheit ist, wir mögen einfach nicht, was er glaubt.‘“ Wie Sky News Australia berichtet, hat nun die „Australian Christian Lobby“ eine Spendenseite für Folau eingerichtet. Es sind bis Mittwochmittag nach wenigen Tagen mehr als zwei Millionen Dollar überwiesen worden. Finanzierungsziel sind drei Millionen Dollar.
In einem Gerichtsverfahren könnte es um bis zu zehn Millionen australische Dollar Schaden – und einen Präzedenzfall zu Religionsfreiheit in Australien – gehen, heißt es in dem Bericht.
Von: Martina Blatt