Anlässlich des Gipfels „Glaube und Freiheit“ („Faith and Freedom Summit“) in Brüssel hat die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Without Frontiers International“ am 2. April eine interaktive Datenbank veröffentlicht. Sie enthält 4.085 Personen aus 20 Ländern, die 36 unterschiedlichen religiösen Strömungen angehören. Die persönlichen und rechtlichen Informationen über Gefangene wurden über die vergangenen Jahre hinweg gesammelt, teilte HRWF mit.
Die Datenbank enthält Informationen über Gläubige aller Religionen sowie von Atheisten, die ins Gefängnis kamen, weil sie ihre religiösen Überzeugungen geäußert oder an religiösen Veranstaltungen teilgenommen haben oder aus religiösen Gründen den Militärdienst verweigert haben. „Die Datenbank soll als Werkzeug etwa Politikern, Akademikern und Menschenrechtsaktivisten dabei helfen, Trends in der Verfolgung aus religiösen Gründen auszumachen oder einzelnen Individuen helfen, die in Not sind“, erklärt HRWF den Zweck davon.
15 Suchkriterien
Der Nutzer kann die Datenbank anhand von 15 verschiedenen Kriterien durchsuchen. Für eine eingetragene Person sind neben ihrem Namen etwa die Anzahl der bisherigen Inhaftierungen verzeichnet, das Alter und der Grund für die Inhaftierung. Außerdem gibt es Informationen zur Religion, der die Person angehört, und wo sie sich derzeit befindet.
Es finden sich sehr viele Einträge über Christen aus China oder Pakistan in der Datenbank, außerdem aus Russland, von Sunniten und Schiiten, Zeugen Jehovas, Buddhisten aus Vietnam, Baha’i aus dem Iran oder Anhängern der Falun Gong-Sekte in China.
Die Organisation „Human Rights Without Frontiers International“ wurde 2001 in Brüssel gegründet. Das Non-Profit Unternehmen setzt sich für den Schutz von Demokratie und Menschenrechten auf der ganzen Welt ein. Die Organisation ist in Belgien, Bhutan, dem Tschad, Hongkong, Nepal und in den USA ansässig. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auf den Gebieten Religionsfreiheit, Menschenhandel und Menschenrechtsverletzungen in China, Nordkorea, der Ukraine, Russland und im Nahen Osten.
Von: Jörn Schumacher