Der bekannteste Pastor der Islamischen Republik Iran, Youcef Nadarkhani, ist erneut verhaftet worden. Hermann Gröhe, der Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, ist besorgt um Nadarkhani, der am Sonntag erneut in das Evin-Gefängnis in Teheran gebracht wurde.
Gröhe erklärte in einer Pressemitteilung: „Die erneute Verhaftung von Pastor Nadarkhani ist ein schwerer Schlag für die Religionsfreiheit im Iran und entbehrt jeder rechtlichen Grundlage.“ Der Geistliche mache „lediglich von seinem Menschenrecht auf Religionsfreiheit Gebrauch, das sowohl durch die iranische Verfassung als auch von der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen geschützt wird“, erklärte der CDU-Politiker.
Gröhe fordert Freilassung
Weiter sagte Gröhe: „Ich fordere die iranische Regierung daher auf, ihn umgehend freizulassen.“ Der Fall von Pastor Nadarkhani erlangte internationale Aufmerksamkeit, nachdem er 2010 wegen des Übertritts zum Christentum zum Tode verurteilt worden war.
Seither setze sich Gröhe immer wieder öffentlich und in Briefen an die iranische Regierung für ihn ein, heißt es in der Pressemitteilung. 2017 erhielten Nadarkhani und drei weitere Gemeindeleiter ein Strafmaß von jeweils zehn Jahren. Das Urteil im Berufungsverfahren steht nach wie vor aus.
Der ehemalige Muslim habe erfolgreich mitgewirkt, im Land inoffizielle Hausgemeinden zu gründen. Das sah die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) als Hintergrund seiner Verurteilung im vergangenen Jahr.
Von: Martina Blatt