Wegen Bibelstunden im Weißen Haus: Atheisten verklagen Ben Carson

Eine Gruppe von Atheisten und Agnostikern verklagt in den USA Ben Carsons Wohnungsministerium. Die Organisation befürchtet, dass für die Bibelstunden im Weißen Haus Staatsgelder genutzt und Mitarbeiter zur Teilnahme genötigt werden. Der leitende Pastor widerspricht.
Von PRO
Der Republikaner Ben Carson wird verklagt

Seit vergangenem März hält der Pastor Ralph Drollinger wöchentlich eine Bibelstunde für Mitglieder der amerikanischen Regierung. Teilnehmer sind unter anderen Vizepräsident Mike Pence, Justizminister Jeff Sessions und Wohnungsbauminister Ben Carson. Nun verklagt die religionskritische Freidenker-Organisation „Freedom From Religion Foundation“ (FFRF) das Wohnungsministerium unter Carsons Leitung. An der Klage beteilgt sich auch die den Demokraten nahestehende Anti-Korruptions-Organisation „Citizens for Responsibility and Ethics in Washington“.

Die Gruppen wollen mit ihrer Klage unter anderem wissen, ob für die Bibelkurse Regierungsressourcen verwendet werden und ob Ministeriumsmitarbeiter sich zur Organisation der Kurse oder Teilnahme an der religiösen Veranstaltung genötigt fühlen. Das geht aus einer vergangenen Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung der FFRF hervor.

Konkret gehe es den Gruppen um Dokumente vom August und Oktober, die das Ministerium jedoch nicht zur Verfügung stellen wolle, da diese nicht von öffentlichem Interesse seien. Die Co-Präsidentin der FFRF, Annie Laurie Gaylor, fragt in der Mitteilung warum Unterlagen nicht herausgegeben würden, wenn die Bibelstunden doch so „legal und einwandfei“ seien, wie von der Regierung behauptet.

Pastor: Alle Dokumente öffentlich

Die Aufzeichnungen seien für die Freidenker-Gruppe wichtig, weil der führende Pastor der Bibelstunde, Drollinger von Capitol Ministries, „ein Extremist ist, mit Zugang zu den höchsten Ebenen unserer Regierung“, heißt es in der Pressemitteilung. Die FFRF setzt sich für die Trennung von Religion und Staat ein.

Drollinger reagierte am Montag auf Facebook auf die Klage und schrieb: „Anstatt zu klagen, kann die FFRF einfach auf www.capmin.org gehen und sich die Folien der Bibelkurse ansehen, die ich Mitgliedern des Kabinett, des Senats und des Kongresses wöchentlich halte.“ Es gebe kein Geheimnis und alle Ausgaben im Rahmen der Bibelstunden würden vom „Capitol Ministries“ bezahlt.

Von: Martina Blatt

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