Nach mehr als zwei Jahren Haft hat Nordkorea den kanadischen Pastor Hyeon Soo Lim freigelassen. Pjöngjang gab an, den Geistlichen wegen seines schlechten Gesundheitszustandes zu entlassen. Laut Medienberichten war zuvor eine kanadische Regierungsdelegation in das asiatische Land gereist, um sich für den Mann einzusetzen.
Das Oberste Gericht warf dem heute 62-Jährigen „staatsfeindliche Umtriebe“ und Missionierung vor. Dafür verurteilte ihn das Oberste Gericht in Nordkorea im Dezember 2015 zu lebenslanger Haft und Zwangsarbeit.
Über 100 Mal war der kanadische Pastor zuvor in Nordkorea, um dort humanitäre Hilfe zu leisten. Im Januar vor zwei Jahren war er als Teil einer regulären humanitären Hilfsaktion in das Land eingereist.
Inszeniertes Geständnis
Sechs Monate später bekannte er sich bei einer Pressekonferenz in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang zu vermeintlich staatsfeindlichen Aktivitäten. Kritiker sprachen schon damals von einem erzwungenen Geständnis. „Sein Geständnis folgt dem typischen Muster. Es war inszeniert. Er wurde gezwungen, Dinge zuzugeben, die er nicht getan hat“, sagte Jan Vermeer von Open Doors damals gegenüber pro zur Verurteilung Lims.
Die Bild-Zeitung zitiert aktuell den Sohn des Geistlichen, James Lim: „Er hat sich noch nie mehr als Kanadier gefühlt, wie heute“, sagte er über seinen Vater. Weiter heißt es, sein Lim ruhe sich nach seiner Ankunft in Kanada aus und wolle dann am Sonntag in der Kirche erscheinen.
Lim ist Pastor einer evangelischen koreanischen Gemeinde in Toronto. Er ist gebürtiger Südkoreaner und hat einen kanadischem Pass. (pro)
Von: mab