Ein Mann ist am frühen Mittwochmorgen in Little Rock, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Arkansas, mit einem Fahrzeug in das neue Zehn-Gebote-Denkmal gefahren. Dabei rief „Freiheit“. Nach der Zerstörung des Denkmals wurde der 32-Jährige verhaftet, berichtet die New York Times. Das privat finanzierte Arkansas-Denkmal stand seit weniger als 24 Stunden vor dem Kapitol in Little Rock, bevor es aus seinem Sockel gerissen und zertrümmert wurde.
Der Sprecher des Staatssekretärs von Arkansas erklärte, dass die Beamten glaubten, dass ein Video auf Facebook, das die Zerstörung zeige, authentisch sei. Dafür spreche der dunkle Himmel und die sichtbare Kuppel des Kapitols des Bundesstaates. In dem Video ist außerdem das Autotachometer zu sehen, das kurz vor der Kollision eine Geschwindigkeit von 33 Kilometern pro Stunde anzeigt. Nach dem Aufprall fällt das am Dienstagmorgen installierte 2.700 Kilogramm schwere Granitdenkmal um und zerbricht in mehrere Stücke.
Nicht die erste Tat dieser Art
Das Büro des Sheriffs von Oklahoma teilte der Nachrichtenagentur „Associated Press“ am Mittwoch mit, dass der gleiche Mann im Oktober 2014 wegen der Zerstörung des Zehn-Gebote-Denkmals von Oklahoma verhaftet worden sei. In einer E-Mail hatte sich der Mann ein Jahr später dafür entschuldigt. Er gab an, er habe an Wahnvorstellungen gelitten und Stimmen gehört. „Es tut mir so leid, dass dies alles passiert ist und ich wünschte, ich könnte alles wieder rückgängig machen.“ Familienmitglieder hatten im Fall von Oklahoma ausgesagt, dass der Täter unter einer bipolaren Störung und „einer Art Schizophrenie“ leide.
„Logischerweise bin ich sehr enttäuscht, dass jemand einen Akt der Gewalt ausführt, der sich gegen die Bewohner von Arkansas richtet“, äußerte sich der republikanische Senator Jason Rapert zu dem Vorfall. Der Politiker hatte sich für die Errichtung des Denkmals eingesetzt. Rapert sagte, er sei zuversichtlich, dass schnell Geld für einen Ersatz aufgetrieben werde könne.
Der republikanische Gouverneur von Arkansas, Asa Hutchinson, der das erforderliche Gesetz zur Aufstellung des Zehn-Gebote-Denkmals unterschrieben hatte, meldete sich auf dem Kurznachrichtendienst Twitter zu Wort und machte deutlich, dass „Eigentumsvernichtung niemals die Antwort auf eine politische Meinungsverschiedenheit ist“. Auch die „American Civil Liberties Union“ verurteilte die Zerstörung des Denkmals, obwohl sie dieses als eine verfassungswidrige Unterstützung von Religion mit staatlichen Mitteln bezeichnet hatte. (pro)
Von: lms