„Es ist das Recht der Frau sich zu kleiden wie auch immer sie möchte, das ist meine Meinung dazu. Im übrigen nicht nur die muslimische Frau, jede Frau kann ein Kopftuch tragen“, sagte Österreichs Präsident Alexander Van der Bellen in einem Beitrag des TV-Senders ORF vom Dienstagabend anlässlich seiner ersten 100 Tage im Amt. Anschließend erklärte er vor Jugendlichen in Wien: „Und wenn das so weitergeht, bei dieser tatsächlich um sich greifenden Islamophobie, wird noch der Tag kommen, wo wir alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen. Alle, als Solidarität gegenüber jenen, die es aus religiösen Gründen tun.“
Mit diesen bereits Ende März aufgezeichneten Sätzen hat das Staatsoberhaupt nun für Schlagzeilen und allerhand Protest gesorgt. Im Internet sorgt sein Zitat für Spott.
Die rechtskonservative Partei FPÖ bezeichnet Van der Bellens Aussage unterdessen als „integrationspolitischen Amoklauf“. Die ehemalige deutsche Familien- und Frauenministerin Kristina Schröder erklärte via Twitter:
Van der Bellen selbst ließ am Mittwoch über seine Facebookseite verlauten, es sei ihm darum gegangen, der Stigmatisierung von Kopftuch tragenden Frauen entgegenzuwirken. Zugleich wünsche er sich von islamischen Glaubensgemeinschaften eine stärkere Distanzierung von Gewalt im Namen der Religion und warnte vor islamisch motiviertem Antisemitismus.
Doch auch auf Van der Bellens Facebookseite protesieren die User. „Ich bin Österreicher und werde niemals auch nicht aus Solitarität (sic!) ein Kopftuch tragen…. Unsere Einwanderer sollten aus Solitarität (sic!) das Kopftuch abnehmen…. Das ist eine Frechheit sowas zu sagen….“, kommentiert ein Nutzer. Ein weiterer Kommentator macht den Vorschlag: „Im Hinblick auf die aktuellen Anschläge in Ägypten und die weltweite Verfolgung von Christen wäre es zur Zeit wohl eher angebracht, dass alle Menschen ein Kreuz als Bekundung der Solidarität tragen und zwar JETZT.“ (pro)
Von: al