Zahlreiche Menschen sprechen sich für die Freilassung der inhaftierten, pakistanischen Christin Asia Bibi aus. Gegenwärtig beträgt die Zahl der Unterzeichner einer Petition 540.500, teilte das American Center for Law and Justice (ACLJ) mit. Damit könne man Pakistan zeigen, „dass die Welt diesen Fall beobachtet“, heißt es auf dessen Webseite.
Die Unterschriften sollen mit einem Brief an die pakistanische Regierung geschickt werden und die Freilassung Bibis fordern. Die amerikanische evangelikale Organisation ACLJ wurde 1990 von dem Fernsehprediger Pat Robertson gegründet und setzt sich für die Rechte von Christen ein.
Bibi: Streit vor Blasphemie-Vorwürfen
Asia Bibi war 2010 nach einem Streit mit muslimischen Nachbarinnen wegen Blasphemie angezeigt worden. Sie soll Mohammed verunglimpft haben. Die Mutter von fünf Kindern hatte stets ihre Unschuld beteuert. Nach ihrer Darstellung war den Blasphemie-Vorwürfen ein Streit vorangegangen. Bei der Feldarbeit gemeinsam mit anderen Frauen sei sie beauftragt worden, Wasser zu holen. Dass Asia selbst aus dem Gefäß trank, habe die muslimischen Frauen erzürnt, die nicht aus demselben Krug hätten trinken wollen. Asia und ihre Familie waren die einzigen Christen im Dorf und sollen immer wieder aufgefordert worden sein, zum Islam zu konvertieren.
Im Oktober war die Verhandlung zur Berufung des Urteils vor dem obersten Gericht zum zweiten Mal vertagt worden. Bislang wurde noch nie ein Todesurteil wegen Blasphemie in Pakistan vollstreckt, jedoch kamen immer wieder Verurteilte unter nie einwandfrei geklärten Umständen in den Gefängnissen ums Leben.
Das ACLJ hatte Mitte Oktober einen Brief an den pakistanischen Botschafter in den USA geschickt und ihn gebeten, alles in seiner Macht Stehende zu tun, damit Bibi frei kommt. Ihr einziges „Verbrechen“ sei es, sich öffentlich zu ihrem Glauben an Jesus Christus bekannt zu haben.
Von: Jörn Schumacher