Der Nachbau der Arche Noah im Norden von Kentucky ist aus Tannenholz gebaut, sieben Stockwerke hoch und 152 Meter lang. Es ist damit das größte freistehende Holzbauwerk der Welt. „Da würde das Weiße Haus zweimal reinpassen“, schreibt das Süddeutsche Zeitung Magazin über das Projekt „Ark Encounter“ in der Nähe von Williamstown, „tausend Kilometer vom Meer entfernt“.
Das Projekt hat knapp 100 Millionen Euro gekostet. Ab nächster Woche soll es viele Millionen Besucher anlocken. Verantwortlich für das Projekt ist Ken Ham, Präsident der Organisation „Answers in Genesis“, welche die Bibel wörtlich nimmt und sich dafür einsetzt, dass die Argumente des Kreationismus verständlich gemacht werden. In dem „Creation Museum“, das Ham seit Jahren in der Nähe der Arche betreibt, und das Ham zufolge bereits fast drei Millionen Touristen besuchten, versucht er die kreationistische Argumentation zu erklären. Demzufolge lebten Dinosaurier etwa mit Menschen zusammen, doch die Dinosaurier kamen nicht mit auf die Arche und starben aus. Den Kreationisten von „Answers in Genesis“ zufolge kann man der Bibel wörtlich glauben, wenn sie von der Erschaffung der Welt in sechs Tagen redet. Die Erde wäre nach biblischen Berechnungen nur rund 6.000 Jahre alt.
Über die Arche sagte Ham gegenüber der New York Times: „Wir bauen die Arche nicht als Entertainment. Es ist nicht wie Disney oder Universal, nur dazu da, dass Leute sich amüsieren. Es hat eine religiöse Bedeutung. Wir sind Christen und wollen die christliche Botschaft verbreiten.“ Ham zitiert die Bibel, nach der die Erde damals „voller Frevel“ war und Gott vor 4000 Jahren die Sintflut schickte. Gefahren sieht Ham auch aktuell: „Wir werden immer mehr wie in Noahs Tagen, weil wir unsere Kultur immer mehr säkularisieren.“