Am Donnerstag, den 7. Juli, wird im US-Bundesstaat Kentucky ein riesiger Nachbau der Arche Noah für die Besucher eröffnet. Das Süddeutsche Zeitung Magazin berichtet und wundert sich unter anderem über die Einstellungsbedingungen für die Mitarbeiter.
Von PRO
Foto: arkencounter.com
Am 7. Juli 2016 eröffnet das Ausstellungsprojekt „Ark Encounter“ in Kentucky
Der Nachbau der Arche Noah im Norden von Kentucky ist aus Tannenholz gebaut, sieben Stockwerke hoch und 152 Meter lang. Es ist damit das größte freistehende Holzbauwerk der Welt. „Da würde das Weiße Haus zweimal reinpassen“, schreibt das Süddeutsche Zeitung Magazin über das Projekt „Ark Encounter“ in der Nähe von Williamstown, „tausend Kilometer vom Meer entfernt“.
Das Projekt hat knapp 100 Millionen Euro gekostet. Ab nächster Woche soll es viele Millionen Besucher anlocken. Verantwortlich für das Projekt ist Ken Ham, Präsident der Organisation „Answers in Genesis“, welche die Bibel wörtlich nimmt und sich dafür einsetzt, dass die Argumente des Kreationismus verständlich gemacht werden. In dem „Creation Museum“, das Ham seit Jahren in der Nähe der Arche betreibt, und das Ham zufolge bereits fast drei Millionen Touristen besuchten, versucht er die kreationistische Argumentation zu erklären. Demzufolge lebten Dinosaurier etwa mit Menschen zusammen, doch die Dinosaurier kamen nicht mit auf die Arche und starben aus. Den Kreationisten von „Answers in Genesis“ zufolge kann man der Bibel wörtlich glauben, wenn sie von der Erschaffung der Welt in sechs Tagen redet. Die Erde wäre nach biblischen Berechnungen nur rund 6.000 Jahre alt.
Über die Arche sagte Ham gegenüber der New York Times: „Wir bauen die Arche nicht als Entertainment. Es ist nicht wie Disney oder Universal, nur dazu da, dass Leute sich amüsieren. Es hat eine religiöse Bedeutung. Wir sind Christen und wollen die christliche Botschaft verbreiten.“ Ham zitiert die Bibel, nach der die Erde damals „voller Frevel“ war und Gott vor 4000 Jahren die Sintflut schickte. Gefahren sieht Ham auch aktuell: „Wir werden immer mehr wie in Noahs Tagen, weil wir unsere Kultur immer mehr säkularisieren.“
„Leider kann das Ding kann nicht schwimmen“
Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, wollten die Verantwortlichen der Arche von Kentucky eigentlich echte Tiere auf dem Schiff versammeln, „aber dann wurde es doch zu aufwändig, Tiger, Löwen, Bären, Vögel, Mäuse, also insgesamt 1400 biblische Tierpaare in einen Schiffsrumpf zu zwängen“. Nun gibt es nur kleine Tiere sowie Tierstatuen.
Die Autorin der Süddeutschen Zeitung, Michaela Haas, konstatiert: „Nun kann natürlich jeder glauben, was er will. Mag sich jeder den Gott basteln, der ihn glücklich macht. Aber: Der Staat, der die Arche als Touristenattraktion mit 18 Millionen Dollar Steuernachlässen subventioniert, las offenbar das Kleingedruckte erst im Nachhinein.“ In den Arbeitsverträgen stehe nämlich, dass auf der Arche nur Menschen arbeiten dürfen, die heterosexuell sind, keinen Sex vor der Ehe haben und die Bibelverse wörtlich nehmen. „Der Staat subventioniert also eine religiöse Nischenbewegung, die eindeutig diskriminiert.“
Haas schließt mit ihrer Meinung, dass sich die „Bibel-Leichtmatrosen in Kentucky“ auf ihrer Arcvhe versammeln sollten, und: „Wenn alle zusammen sind, werden wir die Betonverankerung lösen und das Narrenschiff mit der nächsten Flutwelle auf hohe See schicken. Es wird dann schon rechtzeitig – wie ihr Vorbild – auf irgendeinem Berg stranden. Das Ding hat nur einen Nachteil: es kann nicht schwimmen.“ (pro)
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