Nordkorea: Kanadischer Pastor zu lebenslanger Haft verurteilt
Über hundert Mal ist der kanadische Pastor Hyeon Soo Lim nach Nordkorea gereist, um dort humanitäre Hilfe zu leisten. Dafür hat ihn das Oberste Gericht in Nordkorea nun zu lebenslanger Haft und Zwangsarbeit verurteilt.
Wegen angeblicher „staatsfeindlicher Umtriebe“: Nordkorea inhaftiert kanadischen Pastor lebenslang
Das Oberste Gericht warf Lim „staatsfeindliche Umtriebe“ und Missionierung vor, berichtet die chinesische staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Das Gericht in Pjöngjang verurteilte ihn daher nun zu lebenslanger Haft und Zwangsarbeit.
Schon seit Februar wird der kanadische Pastor, der in Toronto die Light Korean Presbyterian Church leitet, in Nordkorea festgehalten. Im Januar war er als Teil einer regulären humanitären Hilfsaktion in das Land eingereist. Ende Juli bekannte er sich bei einer Pressekonferenz in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang zu vermeintlich staatsfeindlichen Aktivitäten. Kritiker sprachen schon damals von einem erzwungenen Geständnis. „Sein Geständnis folgt dem typischen Muster. Es war inszeniert. Er wurde gezwungen, Dinge zuzugeben, die er nicht getan hat“, sagt Jan Vermeer von Open Doors gegenüber pro zur Verurteilung Lims.
Missionarische Aktivitäten unter Strafe
Wie der Auslandssender Deutsche Welle berichtet, sei Lim nach Angaben von Kollegen und Angehörigen seit 1997 mehr als hundert Mal in das kommunistische Land eingereist. Die Reisen habe er nicht aus politischen Gründen unternommen. Er habe dort in einem Waisenhaus und einer Kinderkrippe humanitäre Hilfe geleistet.
Religiöse und vor allem missionarische Tätigkeiten stehen in Nordkorea unter Strafe. Laut dem Hilfswerk Open Doors können Betroffene mit Diskriminierung, Verhaftung, Folter oder öffentlicher Hinrichtung rechnen. Selbst das Zurücklassen einer Bibel im öffentlichen Raum kann zu einer hohen Strafe führen. „Pastor Lim hat möglicherweise falsch eingeschätzt, wie stark er beobachtet wurde – auch im Ausland“, so Vermeer. Auf dem Weltverfolgungsindex, den Open Doors immer zu Jahresbeginn veröffentlicht, steht Nordkorea seit Jahren auf Platz eins. „Solche Vorfälle zeigen, wie Nordkorea über ‚fremde Religionen‘ denkt – oder anders gesagt: Auslandsbeziehungen werden schnell als Spionage-Hilfe für andere Länder eingeordnet.“
In den vergangenen Jahren hatte das Regime von Kim Jong Un mehrmals christliche Vertreter aus den USA festgehalten. Im Oktober vergangenen Jahres ließ Nordkorea den Amerikaner Jeffrey Fowle frei, der in einem Seemannsklub eine Bibel liegen gelassen hatte. Ehemals in Nordkorea festgehaltene Westliche sagten, ihre Geständnisse hätten sie unter Druck durch den Staat abgegeben. (pro)
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