Am 27. März erhielt die iranische Christin Mahsa (Name zum Schutz von der Redaktion geändert) Bescheid, dass sie doch in Deutschland bleiben darf. Das teilten die Initiatoren der Petition für die junge Frau und Mitglieder der „Christlichen Initiative Herborn“ pro mit. Am 12. März habe Mahsa noch einmal einen Termin beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im mittelhessischen Gießen gehabt. Dort sei die Iranerin noch einmal befragt worden. Daraufhin entschied das Amt, Mahsa als Flüchtling anzuerkennen und ihr Bleiberecht in Deutschland zu gewähren.
In den vergangenen Monaten hatten sich viele Christen in Hessen für das Schicksal der jungen Frau stark gemacht. Im November 2015 floh die damals 34-Jährige aus dem Iran nach Deutschland und stellte hier einen Asylantrag. Der Grund: In ihrer Heimat hatte sich die junge Frau dem Christentum zugewandt und war deshalb angezeigt worden. Folter und Tod hätten vermutlich vor ihr gelegen. Mahsa vermutet heute rückblickend, dass Angehörige der eigenen, ihren Angaben zufolge sehr wohlhabenden, Familie dahinter stecken. Einer der Brüder ist im Iran Mitarbeiter der Religionspolizei, ein weiterer Bruder arbeitet in der Regierung des Landes. Die Brüder und der eigene Vater bedrohten die junge Frau mit dem Tod.
Doch Mahsas Antrag auf Asyl im Jahr 2016 wurde vom BAMF abgelehnt, auch eine Berufung hatte der Hessische Verwaltungsgerichtshof im März 2019 abgelehnt. Der Versuch, eine Verfassungsbeschwerde einzulegen, blieb ebenfalls erfolglos. Die Christen aus dem Lahn-Dill-Kreis hatten sich daraufhin als „Christliche Initiative Herborn“ für Mahsas Verbleib in Deutschland stark gemacht. Am 15. Juni vergangenen Jahres organisierten sie einen Gebetsmarsch, um auf den Fall aufmerksam zu machen. Anschließend startete die Initiative eine Petition an den Hessischen Landtag. Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Volker Kauder hatte sich im Rahmen der Allianzkonferenz in Bad Blankenburg für einen Abschiebestopp christlicher Flüchtlinge ausgesprochen. Die Mitglieder der „Christlichen Initative Herborn“ bezeichneten den positiven Ausgang des Falls gegenüber pro als „Eingreifen Gottes“. Mahsa freue sich sehr, nun in Deutschland bleiben zu können.
Von: Swanhild Zacharias