Dem deutschen Golfprofi Bernhard Langer schenkt sein Glaube „große innere Ruhe“. Im Interview der Welt am Sonntag (WamS) erklärt der 61-Jährige: „Der Glaube ist und war in meinem Leben und speziell in den letzten 35 Jahren meiner Karriere sehr entscheidend. Ich weiß nicht, wie es ohne diesen Rückhalt gegangen wäre. Bestimmt nicht so gut, wie es letztlich gelaufen ist.“
Bei den Masters-Turnieren 1985 und 1993 in Augusta, Georgia, holte er sich Platz eins, zudem erzielte er weltweit zahlreiche weitere Siege. 1986 wurde Langer die Nummer eins der Weltrangliste. Ende Mai 2017 gewann er mit der Senior PGA Championship als erster Golfer überhaupt alle fünf Senior Major Turniere mindestens einmal. Vom 19. bis 21. Juli spielt Langer bei den Senior Open in Winston bei Schwerin laut seiner Internetseite sein einziges Turnier in diesem Jahr in Deutschland.
„,Im Himmel‘ ist das Leben besser als auf der Erde“
Auf die Frage, ob er an die Wiedergeburt glaube und somit keine Angst vor dem Alter habe, erwidert der Sportler: „Habe ich auch nicht. Also vor dem Sterben auf keinen Fall. Denn ich weiß ja, dass ich in ,den Himmel‘ komme, und da gibt es keine Schmerzen, da ist das Leben wesentlich besser als hier auf der Erde.“ Beim Älterwerden sei das etwas anderes. Er sehe viele Leute, die ihr Leben lang gearbeitet haben, aber ihren Ruhestand nicht genießen könnten, weil es ihnen gesundheitlich nicht gut geht. „Angst habe ich davor keine, aber ich möchte schon gerne gesund und munter alt werden.“ Auf seine Gesundheit habe er immer geachtet, nun tue er dies noch einmal mehr. „Trotzdem kommt es vor, dass ich Verletzungen habe. Aber ich bin nicht willig, alles aufzugeben, was mir Spaß macht.“ Er wolle weiterhin auch Ski fahren oder Tennis spielen. Er müsse „ein bisschen vorsichtiger sein als früher“.
Langer wurde im bayerischen Anhausen im Landkreis Augsburg geboren. Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Sein Interesse am Golfen wurde geweckt, als er als Caddie auf dem Golfplatz in der Nachbarschaft den Spielern die Taschen trug. 2003 gründete er die Bernhard-Langer-Stiftung, die notleidende Menschen unterstützt. Er ist Kuratoriumsmitglied des Vereins ProChrist. Außerdem unterstützt er die christliche Sportorganisation SRS. Die Christliche Medieninitiative pro, ehemals Christlicher Medienverbund KEP, ehrte Langer 1999 mit dem christlichen Medienpreis „Goldener Kompass“. Mit seiner Frau Vikki Carol ist er seit 1984 verheiratet und wohnt in den USA. Das Paar hat vier Kinder.
Von: Martina Blatt