Chris Pratt: „Lerne zu beten! Es ist gut für deine Seele!“

Chris Pratt ist einer der erfolgreichsten Hollywoodstars der vergangenen Jahre. Gleichzeitig hat er eine entspannte Art, Menschen mit seinem christlichen Glauben zu erreichen.
Von PRO
Chris Pratt feiert Erfolge mit „Jurassic World“, hier in diesem Jahr bei der Premiere des zweiten Teils der Filmreihe

„Gott ist echt. Gott liebt dich. Gott möchte das Beste für dich. Glaube das – ich tue es“, sagt der Hollywood-Schauspieler Chris Pratt auf der Bühne der MTV Movie Awards. Es sind ungewöhnliche Worte, die der Star von Blockbustern wie „Guardians of the Galaxy“ und „Jurassic World“ bei der ansonsten eher oberflächlichen und inhaltslosen Feier der Eitelkeiten predigt. Die Botschaft verpackt der 29-Jährige geschickt zwischen zwei eher humorig gemeinte Tipps, die sich um das Verabreichen von Hundemedizin in Burger-Form und das richtige Aufs-Klo-gehen drehen. Pratt hat gerade den Generationspreis für seinen bemerkenswerten Beitrag zur Film- und Fernsehgeschichte erhalten. In den neun Lebensregeln seiner Rede, die sich an die nächste Generation richten, sagt er auch: „Lerne zu beten! Es ist einfach und so gut für deine Seele!“

Der Aufstieg von Pratt zu einem der bestbezahlten und populärsten Kinostars der Welt verlief recht ungewöhnlich. Erst war er Vertreter, lebte dann mittellos in einem kleinen Bus am Strand von Hawaii, bis ihn jemand mit in die Kirche nahm. Pratt glaubt, dass ihm der Weg in die erste Riege der Hollywood-Schauspieler von Gott vorherbestimmt war, wie er dem amerikanischen Magazin Vanity Fair erzählte.

Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Pratt bekannt als eher knuffiger, fast nerdiger Zeitgenosse in der TV-Serie „Parks and Recreation“ im Jahr 2009. Er spielte in der Serie um ein Grünflächenamt einen Charakter, der von seiner Freundin abserviert wird und fortan in einem Bauloch hinter ihrem Haus lebt, um sie zurückzugewinnen. Damals war noch nicht zu erahnen, dass aus diesem pausbackigen Antihelden einmal ein durchtrainierter Actionstar werden sollte, der in einigen der erfolgreichsten Hollywoodfilmen aller Zeiten die Hauptrolle spielt.

Pratts Vater war Bergarbeiter. Je nach Job zog die Familie deshalb viel in den USA umher. Der Bruder des Hollywoodstars brachte ihn an der Highschool zum Theater. Der Vater starb an den Folgen von Multipler Sklerose, welche er jahrelang nicht behandeln ließ, weil er die Krankheit nicht akzeptieren wollte. Pratts Mutter arbeitete in einem Supermarkt. Die Pratts konnten ihr Haus nicht mehr finanieren und zogen in ein Wohnmobil. Um Geld zu verdienen, suchte sich Pratt einen Job.

An den Haustüren verkaufte er Coupons für Ölwechsel oder Urlaube. „Ich konnte das sehr gut“, erzählt er. Immer wieder genau das Gleiche vorzutragen und sich selbst präsentieren zu müssen, empfindet er in der Rückschau als perfekte Vorbereitung für seine Schauspielkarriere. Vor allem das Vorsprechen und die regelmäßige Ablehnung durch Kunden habe ihn gestählt. „Unter anderem deswegen glaube ich an Gott und das Göttliche“, sagt Pratt. Es habe sich so angefühlt, als stecke ein großer Plan hinter seinen teils beschwerlichen Lebensstationen.

Gemeinsames Gebet mit Journalisten

Ein Schulfreund lud Pratt in einer persönlichen Krise nach Hawaii ein, schenkte ihm das Flugticket. Dort schlug er sich mit Kellner-Jobs durch, lebte am Strand in einem kleinen Bus und fühlte sich ziemlich verloren. Als er vor einem Supermarkt saß und auf Freunde wartete, sprach ihn ein älterer, asiatisch aussehender Mann an.

„Jesus hat mir gesagt, dass ich dich ansprechen soll“, sagte der Fremde. Pratt hatte gegen seinen Impuls, misstrauisch zu sein, das Gefühl, dem Mann folgen zu müssen. Zusammen gingen sie zu einer Kirche. In den folgenden Tagen beschloss Pratt, sein Leben zu ändern. Kurz darauf entdeckte ihn eine Schauspielerin bei einem Kellner-Job im Restaurant, holte ihn nach Los Angeles, wo er dann einen Fuß in die Filmindustrie bekam.

Pratt glaubt seit seiner Begegnung auf Hawaii an Jesus. Journalisten, die ihn zu Hause besuchen, bittet er gelegentlich vor dem Essen, sich hinzuknien, ihm die Hände zu geben und mit ihm zu beten. Er danke Gott so für das Essen und das Leben.

Ungewöhnlichen Weg für Hollywoodstars

Pratt war mit der Hollywood-Schauspielerin Anna Faris („Smiley Face“, „The Hot Chick“) verheiratet. Sie haben einen sechsjährigen Sohn, der Jack heißt. Als Jack geboren wurde, kam er neun Wochen früher als ge­plant auf die Welt. Seinen ersten Monat verbrachte er auf der Intensivstation für Neugeborene. In dieser dunklen Zeit gab der Glaube dem Schauspieler und seiner Frau Halt. „Wir haben sehr viel gebetet“, sagt Pratt. Nicht, dass es eine Bestätigung seines Glaubens gebraucht hätte, sagt er. Aber diese Situation habe das Verhältnis zu Gott nochmals neu definiert. Ärzte sagten den Eltern voraus, dass Jack ein Leben lang mit Behinderungen zu tun haben würde. Aber Gott habe ihren Sohn geheilt.

2017 trennte sich das Paar nach acht Jahren Ehe. Wenn es nach Gott geht, sollten Ehen ein Leben lang halten. Für Hollywood-Verhältnisse sind schon acht Jahre eine halbe Ewigkeit. Die dann folgenden Schlagzeilen sind wiederum bezeichnend für den gläubigen Christen Pratt. Die Boulevardzeitschriften berichten im Juni von Dates mit Arnold Schwarzeneggers Tochter Katherine. Die Geschichte ist für die Presse nicht nur spannend, weil es zwei berühmte Menschen sind. Denn Pratt und die ebenfalls gläubige 28-Jährige sollen sich versprochen haben, mit dem ersten Sex bis zur Hochzeitsnacht zu warten. Pratt bleibt seinem für Hollywoodstars eher ungewöhnlichen Weg treu.

Dieser Text erschien in der Ausgabe 5/2018 des Christlichen Medienmagazins pro. Bestellen Sie pro kostenlos und unverbindlich unter 06441/915-151, per E-Mail an info@pro-medienmagazin.de oder online hier.

Von: Michael Müller

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