Der Baptistenpastor, Autor und Evangelist Billy Graham vollendet am Dienstag sein 99. Lebensjahr. Auch in Deutschland war Graham aktiv und unter anderem am Aufbau der Evangelisationsveranstaltung ProChrist in den 90er Jahren beteiligt. Seine populärste Massenevangelisation war die „Euro ’70“. Diese Veranstaltung in der Dortmunder Westfalenhalle wurde in viele Großstädte Deutschlands live übertragen.
Er habe nur Evangelist werden können, weil ihm seine Frau, Ruth Bell Graham, den Rücken gestärkt habe, sagte Graham einst. Die Missionarstochter verstarb am 14. Juni 2007 nach langer Krankheit im Alter von 87 Jahren in ihrem Haus in North Carolina. Ruth Bell und Billy Graham studierten beide an dem Wheaton College, wo sie sich kennenlernten.
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William Franklin Billy Graham wurde in Charlotte, North Carolina, geboren und ist in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen. 1934 bekehrte er sich in seiner Heimat bei dem baptistischen Pastor Mordecai Ham. Danach studierte er Theologie, zuerst an der Bob Jones University, South Carolina, dann auf dem Florida Bible College. 1939 wurde Graham zum Pastor ordiniert und schloss vier Jahre später sein Studium am Wheaton College ab.
Grahams Missionswerk veröffentlichte zum 99. Geburtstag dieses Video:
Graham traf Bush, Obama, Clinton und Kennedy
Graham begann, bei der christlichen Organisation „Youth for Christ“ (Jugendliche für Christus) mitzuarbeiten. Er war der erste Vollzeitmitarbeiter und damit auch ein Mitbegründer der Organisation, und führte verschiedene Erweckungsveranstaltungen durch.
Im Jahre 1950 gründete er sein eigenes Missionswerk, die Billy Graham Evangelistic Association (BGEA), für das er rund 384,4 Millionen Dollar erwirtschaftete. Gleichzeitig startete er eine eigene Radiosendung namens „The Hour of Decision“ (die Stunde der Entscheidung), die in den folgenden 50 Jahren weltweit ausgestrahlt wurde. Drei Jahre später, 1953, veröffentlichte Graham sein erstes Buch. Es folgten über 30 weitere Bücher und zahlreiche Massenevangelisationen in aller Welt.
Wegen seiner guten Vernetzung in der Politik wurde Graham auch „Pastor der Präsidenten“ oder schlicht „Amerikas Pastor“ genannt. Er traf sämtliche US-Präsidenten seit Harry Truman, der die USA bis 1953 regierte. Graham musste seine missionarische Arbeit im vergangenen Jahrzehnt wegen seiner Parkinson- und Krebserkrankung immer mehr einschränken. Das Missionswerk wird heute von seinem Sohn Franklin Graham geleitet. Für den Geburtstag seines Vaters rief er zum Gebet für die Vereinigten Staaten auf.
Von: Moritz Breckner