Angesichts andauernder Einschränkungen wegen der Corona-Epidemie rüstet sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) für Weihnachtsgottesdienste in Fußballstadien und auf Marktplätzen. Auch in Autokinos werde es Gottesdienste geben, teilte die EKD am Dienstag in Hannover mit. Neben dem Einsatz von vielen Ehrenamtlichen werde es Kooperationen mit Feuerwehr und Technischen Hilfswerk geben, um auf zentralen Plätzen sicher feiern zu können. Beispielsweise in Cottbus laufen bereits seit einigen Wochen Vorgespräche für einen Weihnachtsgottesdienst im Stadion.
Die Gemeinden bereiteten sich auf mögliche Alternativen zu Gottesdiensten in Kirchen vor, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm im Interview mit RTL und ntv. Neben digitalen Formaten und den Übertragungen im Fernsehen und Radio wolle man raus ins Freie. „Wir wollen in die Mitte der Orte: Auf die Marktplätze, auf Fußballplätze, vielleicht auch an den Waldrand.“ Man habe Erfahrungen mit Gottesdiensten in Stadien. Die Menschen scheuten sich nicht vor Wetter und Kälte. „Die ziehen dann eine lange Unterhose an.“
Eltern als Aushilfspfarrer
Da niemand wisse, welche Regeln an Weihnachten gelten, seien auch neue digitale Formate in Vorbereitung: „Wir sind auch dabei, digitale Krippenspiele zu entwickeln und schließlich gibt es dann viele Materialien für Hausandachten“, sagte Bedford-Strohm. Man arbeite an einer Homepage mit Anleitungen für Hausgottesdienste. Eltern könnten so im Zweifel als Aushilfspfarrer tätig werden.
Viele Kirchen sollten als Ort der Stille geöffnet sein, die Weihnachtsgottesdienste fänden dann davor statt, erklärte ein EKD-Sprecher. Krippenspiele auf dem Bauernhof seien beispielsweise im Bergischen Land geplant. In vielen Pflegeheimen werde es statt eines zentrales Gottesdienstes viele kleinere Gottesdienst-Teams geben, die Andachten in den Wohngruppen feierten.
Von: dpa