Der erste hauptamtliche Bischof für die evangelische Seelsorge in der Bundeswehr, Sigurd Rink, ist am 14. Juli 2020 turnusgemäß aus dem Leitungsamt ausgeschieden. Am Mittwoch wurde er in der St. Louis-Kirche der Julius-Leber-Kaserne in Berlin offiziell verabschiedet.
Die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, würdigte die sechsjährige Amtszeit Rinks: „Es brauchte Mut, dieses Amt in neuer Konstellation zu übernehmen. Teilweise musste es regelrecht neu erfunden werden.“ Dieser großen Herausforderung habe sich Rink bewusst und klar gestellt, zitiert die EKD die Theologin in einer Pressemitteilung.
Für 180.000 Soldaten zuständig
Sein Amtsverständnis sei dabei immer klar gewesen. Als Leitmotto in der Ausübung des Amtes habe für ihn immer gegolten: „Ordinieren. Visitieren. Orientieren“. Der Bischof für die evangelische Seelsorge in der Bundeswehr ist für die seelsorgerliche Begleitung von derzeit mehr als 180.000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr zuständig. Er teilt sich die Aufgabe mit dem Katholischen Militärbischof Franz-Josef Overbeck. Zudem beschloss der Bundestag am 28. Mai, dass die Bundeswehr noch in diesem Jahr jüdische Militärseelsorger bekommt.
Zum 1. Oktober wird Bernhard Felmberg das Amt übernehmen. Er ist derzeit noch Abteilungsleiter im Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Der Rat und die Kirchenkonferenz der EKD haben ihn im März einstimmig ernannt.
Felmberg hatte im Jahr 2013 sein Amt als Bevollmächtigter des Rates der EKD niedergelegt, weil er intime Beziehungen zu kirchlichen Mitarbeiterinnen geführt haben soll. Der Theologe arbeitete vor seiner Zeit im Ministerium als Oberkonsistorialrat in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und war Prälat der Evangelischen Kirche in Berlin und Brüssel.
Von: Johannes Blöcher-Weil