Der Astrophysiker und Fernsehmoderator Harald Lesch ist neues Mitglied im Kuratorium der Evangelischen Akademie Tutzing. Das teilte eine Sprecherin Mittwoch mit. Das 15-köpfige Gremium berät die Akademie in allen wichtigen Angelegenheiten.
Der Landeskirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und der Landessynodalausschuss wählten außerdem zu neuen Mitgliedern des Gremiums: den Präsidenten des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs und des Oberlandesgerichts München, Peter Küspert, Barbara Becker, Unternehmensberaterin und Sprecherin der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag für Fragen der Evangelischen Kirche, und die IT-Expertin Yvonne Hofstetter. Vorsitzende des Kuratoriums, dem unter anderem die frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger aus Feldafing angehört, ist die ehemalige Grünen-Bundestagsabgeordnete und Finanzspezialistin Christine Scheel.
Harald Lesch ist Professor für Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Lehrbeauftragter für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie München. Lesch sagte in Interviews, dass er gläubiger Protestant sei, und hielt etwa vor zwei Jahren die Kanzelrede der Evangelischen Akademie Tutzing. Das Thema lautete „42 – oder die Algorithmen und das Abendland“.
Im Interview des Christlichen Medienmagazins pro sagte Lesch vor zehn Jahren: „Die atheistische Weltsicht hat sich nie so herangedrängt, dass ich von meinem fröhlichen Protestant-Sein auch nur eine Sekunde weggekommen wäre. Da habe ich Glück gehabt. Denn ich merke im täglichen Zusammenleben, auch bei der Arbeit, fast in allen Lebenslagen, dass sich mein Christsein als außerordentlich positiv erweist.“ Für ihn sei es kein Widerspruch, Naturwissenschaftler und Christ zu sein. „Wenn ich mich da so klar bekenne und sage: Ich bin Protestant vom Scheitel bis zur Sohle, dann, weil ich auf Leute treffe, die mich entweder für völlig naiv halten – was ich ja vielleicht sein mag –, oder die sagen, ich als Naturwissenschaftler sollte doch mal ganz deutlich auf die Pauke schlagen“, so Lesch.
Von: Jörn Schumacher