Steeb: Einheit der Christen ist „heilige Verpflichtung“

Seit drei Jahrzehnten ist Hartmut Steeb der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA). Vor dem Eintritt in den Ruhestand hat er nun Bilanz gezogen.
Von Norbert Schäfer
Hartmut Steeb ist seit 1988 Generalsekretär der westdeutschen, nach der Wiedervereinigung seit 1991 der gesamtdeutschen Evangelischen Allianz

Nach 31 Jahren im Amt des Generalsekretärs der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) geht Hartmut Steeb im Herbst in den Ruhestand. Anlässlich der 56. Sitzung des DEA-Hauptvorstands in Bad Blankenburg in der vergangenen Woche hat Steeb seinen abschließenden Bericht vorgelegt. Darin betonte Steeb die „Kernanliegen der Allianz: Einheit, Gebet, Bibel, Evangelisation und Mission und gesellschaftliche Verantwortung.“

„Einheit der Christen entspricht dem Willen von Jesus Christus“, erklärte Steeb. Nach seinen Worten sei es die „ernste heilige Verpflichtung, dieses Geschenk der Einheit auszupacken, zu nutzen, zu gestalten“. Steeb weiter: „Wenn wir unseren Ansatz der persönlichen Glaubensübereinstimmung in Jesus Christus, unsere Glaubensbasis und ein allianzverträgliches Verhalten weiterhin als die drei einzig notwendigen Kriterien ernst nehmen, dann darf uns die Entscheidung einzelner Christen, in einer Konfession zu bleiben, die andere nicht für akzeptabel halten, nicht zu einer Grenze unserer Allianzgemeinschaft werden.“ Von einer „alle“ mitnehmen wollenden theologischen und ethischen Pluralisierung will er hingegen nichts wissen. „Die ‚Glaubensbasis‘ darf nicht angetastet werden“, erklärte Steeb.

Brückenschlag zur Pfingstbewegung

Steeb sei der Überzeugung, dass „Menschen sich bekehren, aber auch ganze Gemeinden und Kirchen sich reformieren könnten“, heißt es in einer Pressemeldung der DEA vom Montag. Dem scheidenden Generalsekretär sei immer daran gelegen gewesen, „gegenüber Institutionen und Kirchen, speziell den Evangelischen Landeskirchen, das Verhältnis zu verbessern und kontinuierlich das Gespräch zu suchen“.

Unter Steebs Ägide wurde 1996 die „Kasseler Erklärung“ unterzeichnet, eine Vereinbarung zwischen dem Präsidium des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden und dem DEA-Hauptvorstand, ein „Brückenschlag zwischen Pfingstlern und Nicht-Pfingstlern“. Unter Steebs Federführung baute die DEA ihre evangelistischen Aktivitäten aus. Steeb war beispielsweise Mitbegründer der Evangelisationsbewegung proChrist, er beförderte die Micha-Initiative und den Willow-Creek-Kongress sowie das GemeindeFerienFestival Spring in Deutschland.

Die Deutsche Evangelische Allianz ist ein Netzwerk verschiedener evangelisch gesinnter Organisationen und Gemeinden. Sie wurde 1846 in London als interkonfessionelle Einigungsbewegung gegründet. Ehrenamtlicher Vorsitzender der DEA ist Pastor Ekkehart Vetter, der Präses des freikirchlichen Mülheimer Verbandes. Vetter sprach Steeb im Namen der DEA seinen tief empfundenen Respekt und Dank aus und würdigte die in „überaus großer Treue und Einsatzbereitschaft geleistete Arbeit im Amt des Generalsekretärs“. Steebs Nachfolger ist Reinhardt Schink aus München. Er tritt am 12. Juni 2019 sein Amt an.

Von: Norbert Schäfer

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