Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, unterstützt den Ausschluss der AfD vom Evangelischen Kirchentag 2019 in Dortmund. Das berichtet der Evangelische Pressedienst (epd). Im Umfeld und sogar in Spitzenpositionen der AfD würden rechtsradikale Thesen vertreten. Deshalb sei es unangemessen, der Partei ein öffentliches Forum zu bieten, sagte Bedford-Strohm am Freitag in Berlin.
Das Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags hatte in der vergangenen Woche beschlossen, dass Vertreter der AfD nicht an Diskussionsveranstaltungen der Großveranstaltung teilnehmen sollen. Gegenüber der Zeitung Christ und Welt sagte Kirchentagspräsident Hans Leyendecker: „Wir laden Wähler und Sympathisanten der AfD ausdrücklich ein – nicht aber Repräsentanten der AfD.“ Die Partei radikalisiere sich. Nach den Geschehnissen von Chemnitz wolle der Kirchentag ein Signal setzen.
Die Präses der westfälischen Landeskirche und Stellvertreterin Bedford-Strohms, Annette Kurschus, stützte den Ratsvorsitzenden. Am Freitagabend erklärte sie auf einer Tagung in Schwerte: „Mit denen, die das demokratische System in seinem Kern angreifen möchten, gilt es nicht den Dialog zu suchen, sondern ihnen ist entschieden entgegenzutreten.“ Der epd berichtet weiter, Kurschus habe erklärt, die Kirche dürfe die Auseinandersetzung mit populistischen Positionen nicht scheuen. AfD-Sympathisanten und -wähler seien zur Teilnahme am Kirchentag eingeladen.
Von: Anna Lutz