Öde und langweilig: So denkt der eine oder andere an den Konfirmandenunterricht zurück. Viele Teenager lassen sich häufig nur des Geldes wegen konfirmieren. Deshalb setzt der Theologe Thomas Ebinger einiges daran, den „Konfi-Unterricht“ attraktiver zu machen. Er hat eine App für den Konfimandenunterricht programmiert.
Wie die Stuttgarter Zeitung (StZ) berichtete, hat der Mitarbeiter des Pädagogisch-Theologischen Zentrums Birkach gemeinsam mit Konfi-Mitarbeitern und Informatikern eine App entwickelt, die den Unterricht bereichern und modernisieren soll: die sogenannte „Kon-App“. Den Auftrag dafür hatte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) erteilt. Die Deutsche Bibelgesellschaft entwickelte die App mit und verantwortet sie rechtlich.
Die Anwendung hat zahlreiche Funktionen: Die Jugendlichen können die komplette Bibel und wichtige theologische Texte, wie etwa das Glaubensbekenntnis, digital herunterladen und lesen. Außerdem können sie innerhalb ihrer Gruppe über die App kommunizieren und sich in ein digitales Tagebuch eintragen. Ein Kalender erinnert sie darüber hinaus an ihre wichtigsten Termine.
„Konfi-App ist überfällig“
Das Design, erklärt Ebinger gegenüber der Zeitung, solle „so cool sein, dass die Jugendlichen Lust haben, die App zu nutzen“. Im kommenden Sommer soll die Anwendung dann erstmals in der Praxis getestet werden, im Jahr 2019 offiziell auf den Markt kommen – erst kostenlos und nach einiger Zeit kostenpflichtig. Ebinger hofft, dass jede zweite Konfi-Gruppe in Deutschland die App dann nutzen wird. Laut EKD-Statistik hatten sich im Jahr 2014 210.000 Jugendliche konfirmieren lassen.
Klar ist für ihn: „Eine App für den Konfi-Unterricht ist überfällig.“ Schließlich sei jungen Menschen ihr Handy „sehr viel wert“. Als alleinigen Heilsbringer sieht er die App jedoch nicht. Es brauche mehr, um Jugendliche für Glauben und Konfirmation zu begeistern.
Der 46-Jährige ist technisch in den digitalen Medien zu Hause: Ebinger twittert nicht nur, sondern bloggt auch regelmäßig in seinem Blog „Konfi, Gott und die Welt“. Dort präsentierte er auch im Januar 2016 seine Idee, das bei Jugendlichen beliebte Computerspiel Minecraft in den Konfi-Unterricht einzubinden.
Von: Sandro Serafin