Am 22. Juli wird in Berlin wieder der „Christopher Street Day“ (CSD), die Parade der Lesben-, Schwulen- und Transsexuellenbewegung, stattfinden. Die Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) will daran mit einem eigenen Wagen teilnehmen. Der Truck sei eine Aktion des evangelischen Sprengels Berlin, sagte die Hauptorganisatorin, Pfarrerin Stefanie Hoffmann vom Kirchenkreis Berlin-Stadtmitte, am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Es ist keine Aktion der Landeskirche, wurde aber mit ihr abgesprochen.“
Mit der Teilnahme an der Parade solle für kirchliche Trauungen für gleichgeschlechtliche Paare geworben werden, die seit dem vergangenen Jahr ohne Einschränkungen in der Landeskirche möglich sind.
Mehrere Medien hatten am Montag berichtet, während des Umzugs sollten von dem Lastwagen Kondome mit dem Luther-Zitat „Für Huren* und Heilige*“ sowie Gleitgel verteilt werden. Dies hatten die Tageszeitung taz, die Frankfurter Rundschau, der Rundfunk Berlin-Brandenburg und auch das Christliche Medienmagazin pro gemeldet. Die EKBO erklärte inzwischen, dies sei nicht richtig: „Auf dem CSD-Wagen der Berliner Kirchenkreise werden – anders als berichtet – weder Kondome noch Gleitgel verteilt werden. Dazu bestanden in der Vorbereitungsgruppe Überlegungen, die dann allerdings verworfen wurden, um die Konzentration auf die Botschaft der ,Trauung für alle‘ zu stärken.“
Schirmherrschaft in Baden-Württemberg
Der CSD findet bundesweit an zahlreichen Orten statt – Streit um eine kirchliche Beteiligung gibt es in Stuttgart.Dort findet der CSD vom 14. bis zum 30. Juli der Christopher Street Day in Stuttgart als Festival statt. Dafür hat die Stuttgarter Prälatin Gabriele Arnold die Schirmherrschaft übernommen. Der CSD passe hervorragend zum Reformationsmotto der Evangelischen Landeskirche Württemberg, das „… da ist Freiheit“ lautet. Luther habe vorgelebt, vorgefasste Denkmuster infrage zu stellen, wird sie von der Evangelischen Nachrichtenagentur idea zitiert. Von konservativer Seite wurde Arnoldt für ihre Solidarisierung mit dem CSD kritisiert. (pro)
Von: mb