Der Anteil der Katholiken und Protestanten in der deutschen Bevölkerung ist 2015 weiter gesunken. Das zeigt ein Bericht zur Religionszugehörigkeiten im Jahr 2015 der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid), einem Projekt der Giordano-Bruno-Stiftung zur Förderung des evolutionären Humanismus.
Demnach ist der Anteil der Katholiken an der Bevölkerung 2015 auf 28,9 Prozent (gegenüber 29,5 Prozent in 2014), der Anteil der Protestanten (EKD) auf 27,1 Prozent (gegenüber 27,9 Prozent in 2014) gesunken. 36 Prozent der Bevölkerung gehörten nach fowid-Angaben 2015 keiner Religionsgemeinschaft an. 4,4 Prozent der Bevölkerung wurden 2015 zu den konfessionsgebundenen Muslimen gerechnet. Nach Angaben von fowid gehörten 1990 noch mehr als 72 Prozent der Bevölkerung der römisch-katholischen oder evangelischen Kirche an, im Jahr 2015 waren nur noch 56 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen in einer der beiden Großkirchen.
Bevölkerungsanteile nach Religionszugehörigkeit
(Quelle: fowid)
Halten die Trends an, rechnet fowid damit, dass bereits in etwa zehn Jahren die 50-Prozent-Marke bei der Kirchenzugehörigkeit unterschritten wird, und mehr als die Hälfte der Bevölkerung keiner der beiden Großkirchen angehört. Mit einem Anstieg rechnet fowid bei anderen „Weltanschauungsgruppen“, vor allem der Konfessionsfreien. Die stellten bereits 2015 mit 36 Prozent die größte Gruppe in Deutschland. Mit einem weiteren Anstieg rechnet fowid auch bei den konfessionsgebundenen Muslimen und bei der Gruppe der „anderen Religionsgemeinschaften“, dazu gehören orthodoxe Kirchen, Freikirchen, Juden, Hindus und Buddhisten. Die „anderen Religionsgemeinschaften“ kamen nach fowid-Berechnung 2015 auf einen Bevölkerungsanteil von 3,6 Prozent. (pro)
Von: nob