In evangelischen Gottesdiensten werden traditionell am letzten Sonntag des Kirchenjahres die Namen der im Kirchenjahr verstorbenen Gemeindeglieder verlesen. Die Gemeinden schließen sie und ihre Angehörige in die Fürbitte ein. Was in den Gottesdiensten guter Brauch ist, wird über die Form des Chats nun auch online möglich.
Auf der Internetseite trauernetz.de bietet die evangelische Kirche einen Ort, an dem Menschen online ihre Trauer vor Gott bringen können. Dort gibt es am Totensonntag, den 20. November, um 18 Uhr eine Chat-Andacht. Angehörige oder Freunde können auf der Internetseite die Namen der Verstorbenen in ein Trauerbuch eintragen. Diese werden während der Online-Andacht im Chat eingeblendet und im Gebet vor Gott gebracht.
Das Internet verändert die Trauerkultur
Die Online-Andacht auf trauernetz.de soll die Gottesdienste der Ortsgemeinden ergänzen und wendet sich besonders an Trauernde, die weit entfernt vom Wohnort der Verstorbenen leben oder die namentlich eines Menschen gedenken wollen, der vor längerer Zeit gestorben ist.
„Das Internet verändert unsere Trauerkultur. Die neuen Möglichkeiten, die sich dadurch eröffnen, wollen wir verantwortungsvoll nutzen“, erklärt die Redakteurin der Internetseite, Simone Becker: „Schon seit 2009 bieten wir jedes Jahr am Totensonntag eine Online-Andacht an.“ Seit dem vergangenen Jahr könnten Trauernde für Verstorbene auch Gedenkseiten auf trauernetz.de einrichten. „Auch im Internet wollen wir als evangelische Kirchen Möglichkeiten des Gedenkens anbieten“, sagt Becker.
Die Internetseite trauernetz.de ist ein Gemeinschaftsprojekt der Evangelischen Landeskirche in Baden, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau, der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands. (pro)Kirchenaustritt digital leicht gemacht (pro)
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