Der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) teilte am Mittwoch sein Bedauern über die öffentliche Kontroverse um Äußerungen ihres Vorsitzenden Michael Diener mit. Diener hatte gegenüber der Tageszeitung Die Welt und dem Christlichen Medienmagazin pro erklärt, zur Frage der Homosexualität selbst einen konservativen Standpunkt einzunehmen. Er halte jedoch die Mitgliedschaft und Mitarbeit praktizierender Homosexueller in Gemeinden auch für möglich.
Die Allianz erklärte zu diesen Äußerungen Dieners: „Er hat im Gespräch mit dem Redakteur der ‚Welt‘ im Hinblick auf Fragen der Homosexualität auch persönliche Auffassungen vertreten, die nicht den bisherigen öffentlichen Verlautbarungen der DEA entsprechen. Er und wir haben neu gelernt, dass solche Meinungsäußerungen immer auch einer Bewegung als Ganzes zugerechnet werden und zu vermeidbaren öffentlichen Auseinandersetzungen führen können.“
Die Stellungnahme, die vom zweiten Allianz-Vorsitzenden Ekkehart Vetter unterzeichnet ist, verweist auf eine umfangreiche Erklärung der DEA zum Thema Homosexualität aus dem Jahr 2009. Darin heißt es unter anderem: „Wir begegnen Vertretern einer anderen geschlechtlichen Orientierung mit Respekt und Würde, sehen allerdings praktizierte Homosexualität – wie andere Formen der außerehelichen Sexualität – grundsätzlich als unvereinbar mit der für den christlichen Glauben maßgebenden biblischen Ethik an.“ Gleichzeitig lehne man Diskriminierung aufgrund der geschlechtlichen Orientierung ab.