Auf einer Podiumsdiskussion der Katholischen Akademie am Montag in Berlin sagte der ehemalige ZdK-Präsident Alois Glück: „2009 war die Kirche im Stadium der Erstarrung.“ Es habe seinerzeit keine angstfreie Kommunikation mehr in der Kirche gegeben. „So schrecklich die Wirklichkeit war, die Krise wurde zur Chance“, ohne die Verkrustungen nicht gesprengt worden wären, erklärte der CSU-Politiker.
Den derzeitigen Papst Franziskus bezeichnete Glück als einen „Eisbrecher für angstfreie Kommunikation“, der das „freie Atmen in der Kirche“ wieder möglich gemacht habe. Seiner Meinung nach suchten Menschen heute nach wie vor Sinn und Orientierung. Diese Suche würde mit den Kirchen verbunden. Das Eintreten etwa für den Lebensschutz entstehe dabei nicht aus der Motivation heraus, Kirchenpolitik zu betreiben oder um der Christen willen, sondern weil die Kirche der Überzeugung sei, dass es gut sei für ein gelingendes Leben. In der Debatte um die Suizidbeihilfe hätten die beiden christlichen Kirchen eine gemeinsame Position vertreten und so einen wesentlichen Beitrag zur Glaubwürdigkeit der Kirchen geleistet.