Die Predigt, die Latzel am 18. Januar gehalten hat, richte sich nicht gegen andere Religionen, teilte die St Martini-Gemeinde in Bremen am Sonntag mit. Die Kirche wende sich „gegen jede Form der Verfolgung oder Einschränkung des Glaubens, gleich welcher Religion“. Latzel halte seine Predigten überwiegend frei. Es sei nicht seine Absicht gewesen, andere Glaubensrichtungen zu verunglimpfen. „Sollten einige seiner Formulierungen die religiösen Gefühle anderer verletzt haben, so tut uns dieses leid und wir bitten auch im Namen von Pastor Latzel hierfür um Entschuldigung“, erklärte die Gemeinde.
Der Gott der Bibel könne allerdings nicht der Gott des Korans sein. Das gehe aus den Schriften hervor. Deshalb seien gemeinsame Gottesdienste oder Gebete mit Imamen und Vertretern anderer Religionen nicht möglich. „Auch Glücksbringer, Buddha-Statuen oder Reliquienverehrung gehören nicht zum evangelischen Christsein“, schreibt die Gemeinde. Außerdem kritisiert der Vorstand die Bremer Medien: Wichtige Passagen der Predigt, in denen Latzel zu einem Miteinander der Religionen aufrufe, seien fast vollständig ausgeblendet worden.
Olaf Latzel hatte sich in seiner Predigt am 18. Januar gegen Religionsvermischung ausgesprochen und dabei von katholischem „Reliquiendreck“ und „Blödsinn“ im Zusammenhang mit dem muslimischen Zuckerfest gesprochen. Stimmen aus Medien und Politik bezeichneten ihn daraufhin als „Hassprediger“. Die Evangelische Kirche in Bremen entschuldigte sich in einer Stellungnahme bei „den muslimischen, buddhistischen und katholischen Gesprächspartnern sowie allen Bremerinnen und Bremern, die durch Herrn Pastor Latzel diskriminiert und in ihren religiösen Gefühlen und Wertvorstellungen oder liturgischen Traditionen beleidigt wurden“. Der Pastor selbst betonte hingegen, er stehe zu seinen Worten. (pro)