Das Urteil kam für die sudanesische Kirche Christi (SCOC) unerwartet: Die Regierung des Landes hat 19 Kirchengebäude an die Kirche zurückgegeben, die sie vor zwei Jahren konfisziert hatte. Dies meldet die Christliche Hilfsorganisation Open Doors. Damit ist ein lang anhaltender Streit gerichtlich entschieden.
In der Angelegenheit hatte das Ministerium für religiöse Angelegenheiten einen eigenen Land- und Gebäudeausschuss eingerichtet und mit der Verwaltung von SCOC-Eigentum beauftragt. Das Urteil fiel, laut Open Doors, mit der Forderung des Sudan nach einer Normalisierung der bilateralen Beziehungen mit den USA und der Streichung von der US-amerikanischen Liste der „Staatlichen Sponsoren des Terrorismus“ zusammen.
Der sudanesische Präsident Omar al-Bashir hatte in der Vergangenheit immer wieder Kirchenführer schikaniert, verhört und vor Gericht gestellt. Im Mai 2017 schrieb die SCOC einen offenen Protestbrief an die Regierung gegen „die systematische Missachtung der Glaubensfreiheit von Christen“.
Auch mehrere andere Denominationen wie die Sudanesische Presbyterianische Evangelische Kirche (SPEC) haben einen Konflikt mit der Regierung über die Besitzrechte an Immobilien. Mehrfach seien sie mit Geldstrafen belegt worden oder ihre Gebäude geschlossen oder zerstört worden. Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors rangiert der Sudan aktuell an 4. Stelle unter den Ländern, in denen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden.
Von: Johannes Blöcher-Weil