Der katholische Theologe und ehemalige Chefredakteur des Schwulen-Magazins Männer David Berger bittet Papst Benedikt XVI. um Entschuldigung, weil der Journalist den Pontifex öffentlich mit Homosexualtät in Verbindung gebracht hatte.
In dem Blog „Philosophia Perennis“ schreibt Berger, er habe vor vier Jahren „fatalerweise […] über Gerüchte gesprochen, die im Vatikan kursierten, in der Zeit als ich für den Vatikan tätig war“. Weiter notiert er: „Und mich daneben auf zweifelhafte Studien gestützt, nach denen Männer, die sich kritisch zur Gay-Szene äußern, angeblich häufig ungeoutet schwul sind und damit große psychische Probleme haben.“
Anlass der aktuellen Äußerung sei die anstehenden Veröffentlichung eines Interviewbuches mit Papst Benedikt XVI. durch Peter Seewald. Ein Journalist „einer großen Zeitung“ habe Berger kürzlich angefragt, ob der Theologe sein „‚Outing von Papst Benedikt XVI‘, das ich damals ‚im ZDF und Stern-TV im Sommer 2012 gewagt habe‘, nicht in einem umfangreicheren Interview wiederholen möchte“, heißt es in dem Blogeintrag. Diese Anfrage habe er angesagt.
Berger bedauere, dass er das Gesagte „nicht mehr einfangen und zurückholen“ könne. „Aufrichtig leid tun“ ihm seine Worte von damals. Das, was er gesagt hatte, sei „kein echtes ‚Outing‘“ gewesen, erklärt sich Berger. „Ich hatte immer wieder betont, dass ich nicht weiß, was in den Schlafzimmern von Ratzinger beziehungsweise Papst Benedikt XVI. vorgehe.“ Berger habe „angemerkt, dass ich davon ausgehe, dass der Papst gar keinen Sex hatte beziehungsweise das Zölibat streng eingehalten hat“. (pro)