Wie Parlamentspräsident Norbert Lammert am Donnerstag sagte, habe der Papst seine Einladung, im September 2011 den Bundestag zu besuchen, angenommen. Bereits im Jahr 2006 habe er das katholische Kirchenoberhaupt gebeten, vor dem Bundestag zu sprechen. "Ich freue mich, dass der Papst aus Anlass eines offiziellen Besuches meiner Einladung gefolgt ist." Auch aus Partei- und Fraktionsführungen habe er "Signale der Zustimmung" bekommen.
Die Grünen-Fraktion hingegen äußerte Bedenken. "Der Deutsche Bundestag ist zu Recht zurückhaltend bei der Einladung ausländischer Staatsgäste", sagte Volker Beck, Geschäftsführer der Grünen-Fraktion. "Der Papst ist in erster Linie das Oberhaupt einer Religionsgemeinschaft." Da der Bundestag "weltanschaulich neutral" sei, müssten auch Repräsentanten anderer Religionen eingeladen werden.
"Wir sind nicht für oder gegen den Papst", führte Beck seine Einwände weiter aus. Er sei lediglich gegen bestimmte Positionen des Papstes. Um religiöse Pluralität zu leben, müsse die Auseinandersetzung mit Religion außerhalb des Parlaments stattfinden.
Der Papst kommt zu seinem ersten offiziellen Staatsbesuch nach Deutschland. Er folgt damit einer Einladung des Bundespräsidenten Christian Wulff. Weitere Stationen seiner Deutschlandreise vom 22. bis 25. September des nächsten Jahres sind das Bistum Erfurt sowie die Erzdiözese Freiburg. Zudem ist ein Treffen mit Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel geplant. (pro)