Gendersterne sind Rechtschreibfehler

Wortbinnenzeichen wie der Genderstern oder der Unterstrich gelten in deutschen Schulen und Verwaltungen künftig als Fehler. Das hat der Rat für deutsche Rechtschreibung entschieden.
Von Nicolai Franz
Mit dem Gendersternchen, auch Asterisk genannt, sollen in der Schriftsprache ungewollte Informationen über das soziale Geschlecht (Gender) vermieden werden

Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat in der vergangenen Woche ein neues Amtliches Regelwerk herausgegeben. Darin hat er auch eine Entscheidung in Bezug auf sogenannte geschlechtergerechte Sprache getroffen. Vertreter dieser Schreibweisen verwenden auch Sonderzeichen wie einen Doppelpunkt (zum Beispiel „Freund:innen“), einen Unterstrich („Freund_innen“) oder einen Asterisk, auch bekannt als Genderstern („Freund*innen“).

Ziel dieser Schreibweisen ist es, nicht nur männliche und weibliche Menschen sprachlich zu erfassen, sondern auch weitere Geschlechter. Diesen Sonderzeichen hat der Rat nun erneut eine Absage erteilt. „Diese Wortbinnenzeichen gehören nicht zum Kernbestand der deutschen Orthografie“, teilten die Sprachexperten mit.

Schon im Dezember hatten sie erklärt: „Sonderzeichen innerhalb von Wörtern beeinträchtigen die Verständlichkeit, die Lesbarkeit, die Vorlesbarkeit und die automatische Übersetzbarkeit sowie die Eindeutigkeit und Rechtssicherheit von Begriffen und Texten.“ Diese Sonderzeichen könnten nicht „als Bedeutungssignale innerhalb von Wörtern“ in das Amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung aufgenommen werden, weil sie derzeit nicht wissenschaftlich eindeutig zu begründen seien.

Der Rat erkannte damals allerdings auch an, dass manche Menschen das „Wortbinnenzeichen“ benutzen. Das neue Amtliche Regelwerk ist verbindlich für Schulen und die Verwaltung im deutschsprachigen Raum.

Mehrere Bundesländer haben bereits Verbote gegen die Verwendung von Gender-Sonderzeichen in bestimmten öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Verwaltung erlassen, darunter Bayern, Hessen und Sachsen.

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen