Mit einem Bittgebet sind am Donnerstag (Ortszeit) Gedenkveranstaltungen zum Jahrestag des gewaltsamen Ansturms auf das US-Kapitol in Washington zu Ende gegangen. Im Beisein zahlreicher Politiker betete der leitende Bischof der anglikanischen Episkopalkirche, Michael Curry, um Gottes Hilfe „in diesen schwierigen Zeiten“. Hilfe bräuchten Menschen, die von dem Ereignis traumatisiert seien, und Hilfe bräuchten die USA, um eine Nation zu werden mit „Freiheit und Gerechtigkeit für alle“.
Am 6. Januar 2021 hatten Anhänger des bei der Präsidentenwahl unterlegenen Donald Trump versucht, mit Gewalt die Kongresssitzung zu verhindern, bei der der Wahlsieg des Demokraten Joe Biden offiziell bestätigt wurde. Mehrere Menschen kamen bei dem Ansturm ums Leben. Rund 140 Polizisten wurden laut Medienberichten verwundet. Gegen mehr als 700 der Trump-Anhänger laufen gegenwärtig Strafverfahren.
Präsident Biden erklärte am Donnerstag, Demokratie sei angegriffen worden, und sein Vorgänger Trump habe seine Anhänger mit einem „Netz von Lügen“ mobilisiert. Trump könne seine Niederlage nicht akzeptieren.
Das Repräsentantenhaus trat am Donnerstag zu einer Schweigeminute zusammen. Die Pastorin des Repräsentantenhauses, Margaret Kibben, betete „an diesem Jahrestag der Zwietracht und Verzweiflung“ um Gottes Beistand zum Stärken des Gemeinwohls. Der Seelsorger des Senats, Barry Black, betete für „das Heilen einer geteilten Nation“.
Zahlreiche republikanische Politiker blieben dem Gedenken fern. Der Parteiführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell, warf den Demokraten parteipolitische Motive vor.
2 Antworten
Ich finde es schon verwunderlich, dass die Leute, die an den Gedenkgottesdiensten teilnahmen glauben, dass ihr Gott ihnen jetzt hilft, die Folgen des Sturms auf das Kapitol zu bewältigen, obwohl er diese Gräultat offensichtlich nicht verhinderte, was er laut ihrem Glauben gekonnt hätte.
Die USA brauchen mehr Verstand, bessere Schulen und weniger Gebete.