Ganz Deutschland mit dem Evangelium erreichen

Die Initiative „Global Outreach Day“ möchte gemeinsam mit Gemeinden mit der Kampagne „Gemeinsam Deutschland erreichen“ bis 2020 alle privaten Haushalte in Deutschland mit dem Evangelium erreichen. Nach der Verteilaktion der evangelistischen Zeitung life.de sollen Gespräche über den Glauben leicht gemacht werden. Der Direktor der Kampagne, Bastian Decker, erklärt, wie er sich das vorstellt.
Von PRO
Die Vision für 2018: 7,2 Millionen deutsche Haushalte mit der guten Botschaft erreichen

pro: Was ist Ihre Vision für 2018?

Bastian Decker: Wir möchten 2018 fünf Bundesländer mit dem Evangelium erreichen: Saarland, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern. Die Vision ist, dass das Evangelium durch die Zeitung in jeden privaten Briefkasten kommt und dass Christen aus der Umgebung, die diese mitverteilen, nach der Verteilung im Alltag mit den Menschen ganz niedrigschwellig über die Zeitung ins Gespräch über den Glauben kommen.

Wann haben Sie sich für die Bundesländer für dieses Jahr entschieden? Nach welchen Kriterien haben Sie die Bundesländer für das jeweilige Jahr ausgewählt?

2016 ging es erst einmal nur um Nordrhein-Westfalen. Da waren es gleich 8,3 Millionen Haushalte. Als es dort ganz erfolgreich gelaufen ist und es hieß „Lasst uns weitermachen“, um ganz Deutschland zu erreichen, haben wir einfach gerechnet und gesagt, dass wir jedes Jahr Zeitungen für acht Millionen Haushalte drucken müssen. So haben wir bis 2020 40 Millionen Haushalte in ganz Deutschland erreicht. Dann haben wir gerechnet, wie viele Haushalte in welchen Bundesländern sind und kamen so auf die genannten Bundesländer.

Sie erwähnen auf Ihrer Homepage, dass sich in Bremen 600 Menschen für Jesus entschieden haben. Wie kommen Sie auf diese Zahlen?

Das war eine Kooperation mit dem Missionsbeauftragten der bremisch-evangelischen Kirche, Johannes Müller. Er hat über die deutsche evangelische Allianz dazu aufgerufen, gemeinsam Bremen zu erreichen und es mit der evangelistischen Aktion „The Turning“ (Die Wendung, Anm. d. Red.) verknüpft, die dann ein Monat nach der Verteilung stattfand. Dadurch, dass das Verteilen der Zeitung und die Aktion miteinander verknüpft waren, war die Zeitung ein großartiger Katalysator, um Menschen zu erreichen.

Was waren die Rückmeldungen von Gemeinden, wie die Verteilaktionen gelaufen sind?

Unterschiedlich, aber bisher durchweg positiv. Es gab Leute, die es mit einem evangelistischen Event verbunden haben, also einen Sprecher eingeladen haben. In der Zeitung war dann auch ein Flyer mit einer Einladung dabei, sodass dann wirklich komplett neue Leute in der Veranstaltung dabei waren und dadurch auch nochmal von Gott gehört haben, sodass auch Leute in Gemeinden gelandet sind. In den vergangenen zwei Jahren haben schon über 400 Gemeinden überkonfessionell mitgemacht. Einige haben gesagt, dass eine Einheit in der Stadt dadurch gewachsen ist – das ist auch unser großes Anliegen. Trotz theologischer Kontroversen innerhalb der Konfessionen haben sie gemerkt, dass sie sich beim Thema Mission im Prinzip einig sind. Wir bekamen die Rückmeldung, dass manche Gemeinden mit solchen kooperiert haben, mit denen sie davor noch nie zusammen gearbeitet hatten. Das kann man auf jeden Fall als Erfolg der Aktion verbuchen.

Wer finanziert Ihr Projekt?

Es gibt einen Geschäftsmann, der das Projekt auch gestartet hat und es jedes Jahr als einziger Sponsor finanziert.

Was wird 2018 anders als bisher?

Wir bieten die Zeitung in diesem Jahr schon etwas früher an, ab Ende Februar. Wir haben festgestellt, dass manche Gemeinden nicht so lange warten wollen. Wir hatten sonst immer den Global Outreach Day – einen weltweiten Missionstag mit evangelistischen Aktionen – am letzten Wochenende im Mai als Startschuss, aber viele würden die Zeitschrift gerne früher verteilen. Auch die Mobilisation ist in diesem Jahr enger mit der evangelischen Allianz verknüpft. Wir haben also zuerst die Leiter der evangelischen Allianz mit einem Brief und der beigelegten Zeitung informiert, um mit den Leitern in Kontakt zu sein. In den vergangenen Jahren hatten wir hauptsächlich die Gemeinden angeschrieben.

Wie geht es für jemanden weiter, der sich durch die Zeitschrift für Jesus entscheidet? Wird er in irgendeiner Form an Christen in seiner Umgebung vermittelt?

Wir haben in der Zeitung selbst einiges eingebaut, damit Leute direkt in der Zeitung etwas finden. Wir haben Apps angeboten, dass man sich die Bibel oder auch eine Kinder-Bibel aufs Handy laden kann. Auch der Alphakurs ist für uns ein starker Partner geworden. Darüber können die Leser Gemeinden finden und dann auch gleich den Kurs machen. Das Hauptinstrument, das wir haben, ist der Link www.life.de/start. Dort gibt man seine Postleitzahl ein und kann dann Gemeinden finden, die mitgemacht haben. Trotzdem muss man immer wieder sagen: Das Effektivste ist es wirklich, wenn wir Christen die Chance nutzen, nach der Verteilung mit Menschen ins Gespräch zu kommen.

Wie unterscheidet sich Ihr Projekt von vorhandenen religiösen Publikationen?

Das ist eine spannende Frage. Ohne jemanden, der etwas anderes gemacht hat, irgendwie abzustempeln, glaube ich, dass es gerade in der heutigen Zeit sehr wichtig ist, wie man mit Druckmedien umgeht. Ich glaube, die Zeit von Faltblättern ist einfach vorbei. Ich glaube auch, dass eine Broschüre erst mal skeptisch macht. Eine Zeitung ist zumindest aktuell noch ein sehr gewohntes Medienprodukt. Daher passt es ganz gut in den Alltag hinein. Durch unser Cover und den bewusste Bildzeitung-Stil fallen wir auch auf und können die breite Masse erreichen. Außerdem zielen wir ganz konkret darauf ab, dass wir Christen, Gemeinden, Allianzen mobilisieren, dass sie selbst die Zeitung mit verteilen und für ihre Heimatstadt Verantwortung übernehmen und sie erreichen wollen.

Was verbirgt sich hinter der 3-steps-Schulung, die Sie anbieten, um zum Evangelisieren zu ermutigen?

Die meisten Christen trauen sich nicht, im Alltag über den Glauben zu reden, vielleicht wollen manche auch nicht. Das Ziel dieser Schulungen ist es, dass die Leute merken, dass sie keine Evangelisten sein müssen. Sie müssen nicht auf die Straße gehen und wildfremde Menschen ansprechen, sondern jeder hat eine Stärke, wo er selber mit Menschen sprechen kann, ob das bei der Arbeit ist, im Kindergarten mit den Müttern, oder in Seniorenheimen. Es gibt so viele Möglichkeiten. Bei der Schulung geht es um die Grundlagen, wie man in der heutigen Sprache mit Menschen über den Glauben sprechen kann. Man kann erst einmal über ein ganz normales Thema mit den Leuten ins Gespräch kommen und muss nicht gleich mit Jesus ins Haus fallen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Von: Jennifer Adam

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