Michael Blume erklärt auf n-tv.de: „Es gibt viele Religionsgemeinschaften, die über Jahrhunderte hinweg kinderreich geblieben sind. Zum Beispiel die Amish, die jüdischen Haredim oder die Mormonen.“ Im Gegensatz dazu sei weder in der Geschichte noch in der Gegenwart auch nur ein einziges Beispiel für eine nichtreligiöse Gemeinschaft, die es geschafft hätte, ein Jahrhundert lang eine Rate von zwei Kinder pro Frau zu halten. „Das ist die Grenze, die für eine stabile Population benötigt wird“, sagt Blume. „Wir sehen außerdem, dass diese Schere auch mit steigender Bildung aufgeht: Religiöse Akademiker haben deutlich mehr Kinder als nichtreligiöse.“
Es sei empirisch erwiesen, dass tatsächlich die Religion der entscheidende Faktor sei, sagt der Forscher: „Und das, obwohl wir atheistische Gemeinschaften schon im antiken Indien und Griechenland finden. Fachlich gesprochen: Nichtreligiöse Populationen verebben demografisch.“
Natürlich gebe es auch Gläubige, die ausdrücklich auf Kinder verzichten, etwa aufgrund des Zölibats. Auch gebe es kinderreiche atheistische Familien. Im statistischen Mittel jedoch stimme die Untersuchung, die Blume in seinem Buch „Religion und Demografie“ darlegt.