Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) plante, Anfang kommender Woche für zwei Tage in den Iran zu reisen. Die Reise wurde wegen einer Erkrankung am Sonntagabend kurzfristig abgesagt, soll aber nachgeholt werden. Geplant war, dass er an der ersten Sitzung der gemischten deutsch-iranischen Wirtschaftskommission seit 15 Jahren in Teheran teilnimmt. Vor seiner Reise betonte Gabriel seine Forderung nach einem offenen Dialog mit dem Iran. Den Zeitungen des RedaktionsNetzwerks Deutschlands sagte er: „Ein völlig normalisiertes Verhältnis zu Deutschland wird es erst geben, wenn auch der Iran das Existenzrecht Israels ebenso akzeptiert wie das Existenzrecht eines eigenen palästinensischen Staates.“
Die Journalistenvereinigung „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) fordert Gabriel auf, bei seiner Reise „die unverminderte Verfolgung kritischer Journalisten und Blogger in aller Deutlichkeit zu kritisieren“. ROG-Geschäftsführer Christian Mihr sagte laut einer Mitteilung der Organisation: „Solange der Iran Journalisten reihenweise aburteilt und unter menschenunwürdigen Haftbedingungen festhält, kann es auch nach dem Ende der Atomsanktionen kein business as usual mit diesem Regime geben.“ Wenn der Iran ein normaler Handelspartner werden wolle, müsse das Regime „auch im Inneren Zeichen der Öffnung setzen und die vielen willkürlich inhaftierten Journalisten freilassen.“