Fußballstar Neymar feiert Olympia-Gold mit Jesus-Stirnband
Der brasilianische Profifußballer Neymar hat sich nach dem Olympia-Heimsieg gegen Deutschland ein Stirnband mit der Aufschrift „100 % Jesus“ aufgesetzt. Mit dieser religiösen Botschaft verstößt er aber gegen die Olympische Charta.
Fußball-Star Neymar sorgt mit seinem christlichen Stirnband bei Olympia für Diskussionsbedarf
Fußballstar Neymar hat nach dem Heimsieg der brasilianischen Fußball-Olympiamannschaft gegen Deutschland am letzten Austragungstag der Olympischen Spiele in Rio nicht nur in sozialen Medien für Aufsehen gesorgt. Posierte der Brasilianer im Siegesgetümmel doch mit einem weißen Stirnband, auf dem in Blockbuchstaben „100 % Jesus“ geschrieben stand – kurz nachdem er den entscheidenden Elfmeter geschossen hatte.
Der 24-jährige Stürmer des FC Barcelona gehört einer brasilianischen Pfingstkirche an und hat sich schon mehrmals öffentlich zu Jesus bekannt. Dasselbe Stirnband hat er etwa beim Championsleague-Sieg seines Vereins gegen Juventus Turin im Juni getragen. Von der FIFA wurde es in einem Werbevideo im Nachhinein wegretouchiert.
Verstoß gegen die Olympische Charta
Wie die Süddeutsche Zeitung meldet, ist Neymars Bekenntnis auch bei Olympia durchaus problematisch. Denn die Olympische Charta verbietet unter Punkt 50.3 „jede Demonstration oder politische, religiöse oder rassische Propaganda“ in den Austragungsorten der Spiele.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat sich bis dato nicht öffentlich zu Neymars Stirnband geäußert. Einerseits hat das Komitee bei ähnlichen Regelverstößen in den letzten Jahren kaum ein Auge zugedrückt, andererseits berichtet die katholische Website domradio.de mit Verweis auf brasilianische Medienberichte, dass es dieses Mal keine Konsequenzen geben werde, da man dem Gastgeberland Brasilien nicht „die Feier versalzen“ möchte.
Die Reaktion der Social-Media-User sind laut domradio.de gespalten: Die Mehrheit unterstütze Neymar, doch schrieb einer der User auf Neymars Facebook-Seite etwa: „100% Jesus und 0% fürs Finanzamt“ und spielt dabei auf eine Steueraffäre rund um Neymar an. Denn zusammen mit seiner Familie soll der Profifußballer 14 Millionen Euro an Steuern mittels Scheinfirmen hinterzogen haben. (pro)
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