Fußballer wollen Regenbogentrikot nicht tragen und werden ausgeschlossen

Die französische Liga wollte ein Zeichen gegen Homo- und Transphobie setzen. Doch nicht alle Spieler machten mit.
Von Martin Schlorke
Regenbogenfahne

Frankreichs Fußball hat seit dem Wochenende ein neues Diskussionsthema – und zwar nicht die fast sichere Meisterschaft des Titelverteidigers Paris Saint Germain.

Am Sonntag wollte die Liga ein Zeichen gegen Homo- und Transphobie setzen. Dafür sollten alle Mannschaften mit Trikots auflaufen, deren Rückennummern in Regenbogenfarben gehalten sind. Doch einige Fußballspieler weigerten sich.

Anlass für die Aktion war der Tag gegen Homophobie, der am 17. Mai gefeiert wird. Neben den besonderen Trikots schmückten bei jedem Spiel Banner mit der Aufschrift: „Homo oder Hetero: Wir tragen alle das gleiche Trikot“ die Stadien.

Vor allem bei der Partie FC Toulouse gegen FC Nantes weigerten sich jedoch mehrere Spieler das Trikot zu tragen. Wie das Onlineportal „t-online“ schreibt, lehnten vier Profis der beiden Mannschaften das Trikot ab und standen ihrer Mannschaft nicht zur Verfügung: Zakaria Aboukhlal, Moussa Diarra, Farès Chaibi und Saïd Hamulic.

„Persönliche Ansichten respektieren“

Der FC Toulouse schrieb in einer Stellungnahme: „Die Spieler des Profikaders haben ihr Missfallen zum Ausdruck gebracht. Obwohl der Toulouse Football Klub die individuellen Entscheidungen seiner Spieler respektiert, hat er sich nach zahlreichen Gesprächen dazu entschlossen, die besagten Spieler für die Partie am Sonntag um 15 Uhr auszuschließen.“

Einer der betroffenen Spieler, Zakaria Aboukhlal, verteidigte seine Entscheidung auf Twitter. Zwar sei Respekt ein Wert, der ihm sehr wichtig sei. Allerdings bitte er auch darum, seine persönlichen Ansichten zu respektieren. Er sei für diese Kampagne nicht die richtige Person.

Frankreichs Regierungssprecher Oliver Véran nannte das Verhalten „miserabel“. Homophobie sei keine Meinung, sondern ein Delikt. „Wir müssen die Werte verteidigen, die uns einen.“ Dafür sei auch der Sport da.

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