Die rund 150 Islamisten trugen Plakate mit der Aufschrift "Es gibt keinen Gott außer Allah". Bei dem Sturm zerstörten sie eine Büste des ägyptischen Präsidenten Anwar el-Sadat, der 1981 von islamistischen Extremisten ermordet worden war.
In Kairo hatten am Freitag mehrere hunderttausend Islamisten weitgehend friedlich für die Errichtung eines Gottesstaates in Ägypten demonstriert. Es war die bisher massivste Demonstration der Stärke dieses Lagers seit dem Sturz von Präsident Hosni Mubarak am 11. Februar 2011. Die Teilnehmer riefen Parolen wie "Islamisch, wir wollen es islamisch" und "Unsere Verfassung ist der Koran". Die Kundgebung auf dem Tahrir-Platz war ohne Zwischenfälle verlaufen. Der Platz im Zentrum von Kairo wird seit drei Wochen sowohl von linken, liberalen und nationalistischen Gruppen besetzt. Für den islamischen Fastenmonat Ramadan wollen sie ihre Blockade unterbrechen.
Wie die Zeitung "Der Standard" berichtet, verschärft sich in Ägypten derzeit die Spannung zwischen unterschiedlichen Protestbewegungen und dem regierenden Militär. Noch ist nicht abzusehen, in welche Richtung sich das Land nach dem "Arabischen Frühling" bewegt. Die christliche Minderheit im Land hofft auf mehr Schutz vor Übergriffen und eine Ausweitung der Religionsfreiheit. (pro/dpa)