Friedman: „Hass ist hungrig und wird nie satt“

Seit dem 7. Oktober hat sich das Leben für Juden weltweit verändert. Juden sind auch in Deutschland mit wachsendem Antisemitismus konfrontiert – das gefährdet auch andere.
Von Martin Schlorke
Michel Friedman

Wer Judenhass toleriert, gefährdet sich selbst und die Demokratie. Zu diesem Schluss kommt der Autor Michel Friedmann. Denn Judenhass widerspreche den Menschenrechten, die unsere Demokratie ausmachten. Wenn also irgendeine Gruppe wegen ihrer Religion oder ihrer Sexualität diskriminiert würde, sei es die gemeinsame Aufgabe, sich dagegenzustellen – auch für die eigene Glaubwürdigkeit.

Friedmann warnte am Montag auf dem Medien-Festival „Republica“ außerdem vor dem Hass, der Antisemitismus innewohnt. „Hass ist sehr hungrig und wird niemals satt.“ Erst mögen die Juden betroffen sein, aber irgendwann suche sich der Hass weitere Opfer.

Besonders in den sozialen Netzwerken sieht der 68-Jährige eine Gefahr. In Anlehnung an den Philosophen Theodor Adorno, der Antisemitismus als „das Gerücht über die Juden“ definierte, sagte Friedmann, dass vor allem in den sozialen Netzwerken Gerüchte schnell Verbreitung fänden. Deswegen rief er dazu auf, antisemitische Social-Media-Beiträge zu kommentieren, denn dann hätten die Verfasser immerhin nicht das letzte Wort.

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