Rund ein Drittel der Menschen in Deutschland engagiert sich ehrenamtlich (2009 waren es 36 Prozent der Gesamtbevölkerung). Die Zahl derjenigen, die sich in der evangelischen Kirche einbringen, ist deutlich gestiegen: 1999 gaben 1,5 Millionen Frauen und Männer an, ihr zeitaufwendigstes Ehrenamt sei im Bereich der evangelischen Kirche, 2009 waren es schon 2,2 Millionen. Das geht aus der Umfrage hervor, die das Sozialwissenschaftliche Institut der EKD beim Meinungsforschungsinstitut "TNS Infratest Sozialforschung" in Auftrag gegeben hat.
Besonders typisch für die Engagierten sind ein großer Freundeskreis und eine starke kirchliche Bindung, heißt es in dem Bericht. "Die Sonderauswertung unterstreicht, dass die Kirche zu einem der größten Engagement-Bereiche in Deutschland zählt", sagt Pfarrer Stephan Seidelmann. In Zusammenarbeit mit Projektleiterin Petra-Angela Ahrens hat Seidelmann die Ergebnisse ausgewertet. Sie liegen jetzt in Form einer Broschüre mit vor, die unter dem Titel "Evangelische engagiert – Tendenz steigend" für 6,- Euro bei der EKD zu erwerben ist (ISBN 978-3-981488319).
"Die Ergebnisse des Freiwilligensurveys weisen darauf hin, dass eine christliche Grundhaltung ein zentraler Beweggrund für das Engagement ist", schreiben die Autoren der Studie. In dieser Hinsicht habe die Kirche Verantwortung für das Engagement im Allgemeinen. Kirche und Religion zählen zu den größten Engagementbereichen in Deutschland, ergab die Umfrage. 69 Prozent der Engagierten in der evangelischen Kirche und 62 Prozent in der katholischen Kirche verorten ihr Engagement sowohl inhaltlich als auch strukturell in der Kirche. Der Anteil Konfessionsloser ist unter den Engagierten – gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung – geringer. Engagierte gehören nicht nur überdurchschnittlich oft einer Kirche an, sie haben auch eine überdurchschnittlich hohe Kirchenbindung, die zwischen 1999 und 2009 noch gewachsen ist, so die Autoren.
Froh über Mitspracherecht in der Kirche
"Kirche ist aber nicht nur Plattform, sondern auch Motor für zivilgesellschaftliches Engagement", betont Gerhard Wegner, Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts. Die Steigerung des Engagements sei beachtlich, da das Engagement in Deutschland insgesamt nur wenig zugenommen habe, so die EKD. In der katholischen Kirche hat es sogar leicht abgenommen. "Ein wichtiger Faktor für das Wachstum ist das verstärkte Engagement der Älteren, die sich insgesamt stärker in die Gesellschaft einbringen", sagt die Soziologin Petra-Angela Ahrens.
Einen Grund für die Zunahme der Ehrenamtlichen in der evangelischen Kirche sehen die Forscher darin, dass sich die Menschen im Vergleich zu 1999 für einen längeren Zeitraum engagieren. Es habe sich eine "Kultur der Wertschätzung" etabliert, freuen sich die Kirchenmitarbeiter. Außerdem fühlten sich Engagierte im Jahr 2009 im Vergleich zu 1999 seltener überfordert, obwohl ihre Angaben darauf schließen lassen, dass die Anforderungen gewachsen sind. Ein Grund dafür könnte die Begleitung durch Hauptamtliche sein.
Im Vergleich zu anderen Organisationen, in denen Haupt- und Ehrenamtliche kooperieren, zeigen sich die in der evangelischen Kirche Engagierten sogar zufriedener mit den Mitsprache- und Mitbestimmungsmöglichkeiten. "Trotz dieser guten Ergebnisse müssen wir aber im Blick haben, dass sich viele Ehrenamtliche eine bessere fachliche Unterstützung und vor allem Anerkennung wünschen", gibt Gerhard Wegner zu bedenken.
Eine erste Sonderauswertung des Freiwilligensurveys für den Bereich Kirche und Religion durch das Sozial-wissenschaftliche Institut der EKD (SI) fand im Jahr 2004 statt. Im Jahr 2010 hat das SI die zweite Sonderauswertung in Auftrag gegeben. (pro)
Besonders typisch für die Engagierten sind ein großer Freundeskreis und eine starke kirchliche Bindung, heißt es in dem Bericht. "Die Sonderauswertung unterstreicht, dass die Kirche zu einem der größten Engagement-Bereiche in Deutschland zählt", sagt Pfarrer Stephan Seidelmann. In Zusammenarbeit mit Projektleiterin Petra-Angela Ahrens hat Seidelmann die Ergebnisse ausgewertet. Sie liegen jetzt in Form einer Broschüre mit vor, die unter dem Titel "Evangelische engagiert – Tendenz steigend" für 6,- Euro bei der EKD zu erwerben ist (ISBN 978-3-981488319).
"Die Ergebnisse des Freiwilligensurveys weisen darauf hin, dass eine christliche Grundhaltung ein zentraler Beweggrund für das Engagement ist", schreiben die Autoren der Studie. In dieser Hinsicht habe die Kirche Verantwortung für das Engagement im Allgemeinen. Kirche und Religion zählen zu den größten Engagementbereichen in Deutschland, ergab die Umfrage. 69 Prozent der Engagierten in der evangelischen Kirche und 62 Prozent in der katholischen Kirche verorten ihr Engagement sowohl inhaltlich als auch strukturell in der Kirche. Der Anteil Konfessionsloser ist unter den Engagierten – gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung – geringer. Engagierte gehören nicht nur überdurchschnittlich oft einer Kirche an, sie haben auch eine überdurchschnittlich hohe Kirchenbindung, die zwischen 1999 und 2009 noch gewachsen ist, so die Autoren.
Froh über Mitspracherecht in der Kirche
"Kirche ist aber nicht nur Plattform, sondern auch Motor für zivilgesellschaftliches Engagement", betont Gerhard Wegner, Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts. Die Steigerung des Engagements sei beachtlich, da das Engagement in Deutschland insgesamt nur wenig zugenommen habe, so die EKD. In der katholischen Kirche hat es sogar leicht abgenommen. "Ein wichtiger Faktor für das Wachstum ist das verstärkte Engagement der Älteren, die sich insgesamt stärker in die Gesellschaft einbringen", sagt die Soziologin Petra-Angela Ahrens.
Einen Grund für die Zunahme der Ehrenamtlichen in der evangelischen Kirche sehen die Forscher darin, dass sich die Menschen im Vergleich zu 1999 für einen längeren Zeitraum engagieren. Es habe sich eine "Kultur der Wertschätzung" etabliert, freuen sich die Kirchenmitarbeiter. Außerdem fühlten sich Engagierte im Jahr 2009 im Vergleich zu 1999 seltener überfordert, obwohl ihre Angaben darauf schließen lassen, dass die Anforderungen gewachsen sind. Ein Grund dafür könnte die Begleitung durch Hauptamtliche sein.
Im Vergleich zu anderen Organisationen, in denen Haupt- und Ehrenamtliche kooperieren, zeigen sich die in der evangelischen Kirche Engagierten sogar zufriedener mit den Mitsprache- und Mitbestimmungsmöglichkeiten. "Trotz dieser guten Ergebnisse müssen wir aber im Blick haben, dass sich viele Ehrenamtliche eine bessere fachliche Unterstützung und vor allem Anerkennung wünschen", gibt Gerhard Wegner zu bedenken.
Eine erste Sonderauswertung des Freiwilligensurveys für den Bereich Kirche und Religion durch das Sozial-wissenschaftliche Institut der EKD (SI) fand im Jahr 2004 statt. Im Jahr 2010 hat das SI die zweite Sonderauswertung in Auftrag gegeben. (pro)