Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) fordert in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und EU-Spitzenpolitiker, dass die einzelnen Staaten in Europa mehr Verantwortung für Flüchtlinge übernehmen und die humanitären Standards in der Flüchtlingspolitik einhalten.
In dem Brief heißt es, das Abkommen mit der Türkei sei ein Versuch, Europas Grenzen so zu sichern, dass Schutzsuchenden nur in sehr geringer Zahl ein Zugang ermöglicht werde. „Dies bedroht das individuelle Recht auf Asyl. Humanitäre und rechtliche Standards werden, wo sie sich zu bewähren hätten, geschliffen. Damit werden sie ihres Sinnes entleert.“ Der VEF-Vorstand hebt hervor, Europas Identität sei bisher existenziell mit einer klaren humanitären Haltung und einem Bekenntnis zu den Menschenrechten verbunden gewesen: „Das ist durch die Vereinbarung mit der Türkei in Frage gestellt. Europa droht seine humanitäre Identität zu verlieren!“ Abschottung und nationaler Egoismus seien aus Sicht der Freikirchen keine Optionen europäischer Identität.
Die Politik sei nun gefordert, Verfahren sicherzustellen, die den Zugang zu Europa regeln und die Integration von Ankommenden befördern: „Wir plädieren dafür, dass die einzelnen europäischen Nationalstaaten und die Staatengemeinschaft in Europa sich beherzt den Menschen in Not öffnen und mehr Verantwortung übernehmen, um der bedrohten Menschen und der eigenen Humanität willen.“ Es sei den Freikirchen ein Anliegen, hier weiterhin einen Beitrag zu leisten und der biblischen Aufforderung folgend Menschen in Not zu helfen.