Der Wahlabend des 26. September 2021 besiegelte das Aus des langjährigen CDU-Bundestagsmitglieds Frank Heinrich. Nach zwölf Jahren als Abgeordneter verlor er sein Mandat an den Chemnitzer SPD-Politiker Detlef Müller. Doch mit dieser Wahlniederlage habe er keinesfalls an Macht und Gestaltungsmöglichkeiten verloren, erklärte Heinrich am Dienstagabend in Berlin.
Anlässlich der Vorstellung seiner Biografie, die als PRO Edition im Brunnen Verlag erschienen ist, sprach der 59-Jährige über seinen Abschied aus der Bundespolitik und seine neuen Aufgaben als Vorstand der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD). Für Heinrich bedeute diese berufliche Veränderung keinen Machtverlust – ganz im Gegenteil. Zwar habe er nicht mehr diese „buchstäbliche Macht“ im Bundestag. Aber in seiner jetzigen Aufgabe sehe sich der frühere Heilsarmee-Offizier als Brückenbauer für Menschen oder Gemeinden. Denn ob eine Brücke steht oder nicht, mache sehr wohl einen Unterschied. Diese Vermittlerrolle halte er „für nicht unwichtig“.
Erstes Buch der PRO Edition
Im Rahmen der Buchvorstellung in der Sächsischen Landesvertretung sprach Heinrich auch über Hassnachrichten, die er als Abgeordneter erhalten habe – auch von Christen. Insgesamt habe er aber nicht das Gefühl, dass sich im Laufe der Jahre die evangelikale Szene radikalisiert habe oder mehr Hass aus dieser Richtung kam. Allerdings sei die „Blasenhaut“ dicker geworden. Radikale – egal ob Christen oder Nicht-Christen – seien innerhalb ihrer eigenen Blase lauter geworden. Zudem sei es schwieriger, zu ihnen durchzudringen. Die Qualität habe sich verändert, nicht aber die Quantität, erklärte Heinrich.
Die PRO Edition im Brunnen Verlag ist eine Buchreihe, die vom Christlichen Medienmagazin PRO herausgegeben wird. Heinrichs Buch „Ich hatte mir vorgenommen, Mensch zu bleiben“ ist der erste Titel der PRO Edition. Anna Lutz, die seit langem als Berlin-Korrespondenten des Christlichen Medienmagazins PRO berichtet, hat es mit ihm zusammen geschrieben.