„Das Fernsehen konfrontiert mit schnell wechselnden, aufflackernden Bildern sowie mit Ton- und Szenenwechseln, die die sich erst entwickelnden Gehirne von Kleinkindern zu sehr stimulieren“, begründet er die negative Wirkung.
Die Studien stammen aus verschiedensten Teilen der Erde: Eine thailändische Studie etwa kam zu dem Ergebnis, dass Kinder-Fernsehprogramme und Baby-DVDs die Sprachentwicklung verzögerten. Eine chinesische Studie hat festgestellt, dass Babys bereits mit 14 Monaten imitieren, was sie im Fernsehen sehen. Dabei lernen sie aber schlechter, als wenn sie echte Personen nachahmen. Wieder andere Forschungen zeigen, dass häufiger TV-Konsum vor dem dritten Lebensjahr zu Problemen der Aufmerksamkeit sowie der Lese- und Merkfähigkeit führte.
Mehr Informationen für Eltern gefordert
Christakis fordert als Resultat seiner Untersuchung gesetzliche Einschränkungen gegenüber den Vertreibern von TV-Programmen und Filmen für Kinder. „Ihre Produktnamen und Testimonials führen die Eltern in die Irre.“ Zudem müssten Eltern besser informiert werden, um gegen die „agressiven Marketingstrategien“ der Anbieter gewappnet zu sein.
Vor allem unter amerikanischen Eltern ist die Annahme weit verbreitet, dass Fernsehen auch positive Aspekte für die Entwicklung ihrer Kinder habe. So meinte jedes dritte Elternteil in einer US-Umfrage 2007, dass Fernsehen „gut für das Gehirn“ der Kleinen sei. Dem widerspricht Christakis aber heftig: „Es gibt keine Studie, die positive Folgen des Fernsehens in der frühen Kindheit belegt.“
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend warnt bereits seit längerem vor zu viel Fernsehkonsum der Kleinsten. Auf der Internetseite der Initiative „Schau hin!“ heißt es etwa, dass Drei- bis Fünfjährige höchstens eine halbe Stunde am Tag vor dem Bildschirm verbringen sollten. (PRO)