Lea Laasner Vogt wächst gutbürgerlich in Österreich auf. Ihr Vater ist Architekt, die Mutter kümmert sich um die Kinder, Lea und ihren kleinen Bruder. Als die Ehe der Eltern zu kriseln beginnt, findet die Mutter Halt in der Sekte „Licht-Oase“. Die Familie schließt sich dem Sektenguru an und folgt ihm ins zentralmerikanische Belize. Als Laasner Vogt 13 Jahre alt wird, hat sie der Sektenguru zu seiner Lebensgefährtin erklärt und seitdem sexuell missbraucht. Erst acht Jahre später konnte sie sich mit Hilfe von Einheimischen aus den Fängen der Sekte befreien und nach Europa fliehen. Dort beginnt sie ein neues Leben – ohne Zwänge, ohne Gehirnwäsche, ohne Psychoterror.
„Wir sind als ganze Familie der Gemeinschaft beigetreten und haben sie mitfinanziert“, erzählt Lea, die nun in der Schweiz studiert. „Der Alltag war gemeinschaftlich organisiert: jemand war zuständig für das Kochen, ein Anderer für die Wäsche, sogar für die Kinder gab es extra Ansprechpartner. So haben wir den Bezug zu den Eltern schnell verloren. Wir mussten uns von allem Irdischen lösen, das war der Weg in die Erlösung.“ Irgendwann seien die Eltern nicht mehr in der Lage gewesen, ihre Kinder zu schützen. Dafür hatten ihre Eltern die gesamte Existenz aufgeben.