Filmprojekt über Honeckers Zeit im Kirchenasyl

Erich Honecker, der ehemalige Staatschef der DDR, wurde 1989 von seiner eigenen Partei verstoßen, aus seiner Wohnung geworfen und fand mit seiner Frau Margot ausgerechnet in einer evangelischen Kirche Zuflucht. Der Schauspieler und Tatort-Kommissar Jan Josef Liefers plant in einem neuen Filmprojekt diese ungewöhnliche Geschichte über das Kirchenasyl der Honeckers zu verfilmen. Produziert werden soll der Spielfilm 2014.
Von PRO

Der Schauspieler und Produzent Jan Josef Liefers plant mit seiner Produktionsfirma "Radio Doria Entertainment" die außergewöhnliche Geschichte des Kirchenasyls der Honeckers. Christoph Silber, erfolgreicher Regisseur und Drehbuchautor, und Kai Hafemeister, Drehbuchautor unter anderem von "Tatort", werden das Drehbuch für diese Verfilmung schreiben.

Erich Honecker war Generalsekretär des Zentralkomitees der SED und von 1976 bis 1989 Staatsoberhaupt der DDR. Er war maßgeblich am Bau der Berliner Mauer beteiligt und trug den Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze mit. Doch mit der Zeit wurde die wirtschaftliche Lage und seine Beziehung zu der Führungsmacht Sowjetunion schwieriger. Er wurde schwer krank, die SED-Kader drängten ihn zum Rücktritt und er wurde aus seiner eigenen Wohnung geschmissen.

Asyl fand er ausgerechnet beim evangelischen Pfarrer Uwe Holmer in Lobetal bei Berlin. Obwohl Honecker den Christen zu Amtszeiten das Leben sehr schwer machte und keines von Holmers Kindern wegen der eingeschränkten Freiheit der Christen, die Honecker selbst vorantrieb, Abitur machen konnte, entschied sich der Pfarrer zusammen mit seinem Team, die Honeckers aufzunehmen. Er sah es als einen Akt der Nächstenliebe und ausgelebter Vergebung an Honecker und seiner Frau an. Das führte in weiten Teilen des Volkes zu heftigen Protesten. Demonstranten mit Plakaten mit der Aufschrift "Keine Gnade für Honecker" tauchten vor seinem Haus auf. Doch der Pfarrer blieb seiner Linie treu. Gegenüber pro erklärte er, dass "wir den neuen Weg nach der Öffnung der Mauer nicht mit Hass, Streit und Revanche beginnen wollten, sondern mit Nächstenliebe".

Dieses außergewöhnliche Verhalten des Pfarrers Uwe Holmer sei für Liefers "absolut einen Film wert", erklärte er in einem Interview in der aktuellen Ausgabe des "Spiegel". (pro)

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