Mit gegenseitigen Predigt-Einladungen wollen die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) weiter aufeinander zugehen. Bei einem Festgottesdienst unterzeichneten die amtierende EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs und VEF-Präsident Marc Brenner am Sonntag in Berlin eine entsprechende gemeinsame Erklärung.
Darin sprachen EKD und VEF einander das Vertrauen aus, dass die Verkündigung in ihren Gemeinden jeweils dem Evangelium entspricht. Die Kirchenleitungen unterstützen damit die Praxis, dass Vertreterinnen und Vertreter der einen Seite gastweise in Kirchen der anderen Seite predigen. Bei dem Festgottesdienst in der Friedrichstadtkirche sagte Fehrs, die „Gemeinschaft zwischen uns als Kirchen ist die Gemeinschaft derer, die gleichermaßen Anteil haben an dem Schatz, der uns im Evangelium geschenkt ist“.
Der VEF-Beauftragte am Sitz der Bundesregierung, Konstantin von Abendroth, sagte in seiner Predigt, Christinnen und Christen verbinde das Evangelium. Beide Kirchen seien vom selben Geist getragen. Das Evangelium motiviere die Kirchen zur Predigtgemeinschaft und lasse sie eine Bereicherung für die Gesellschaft sein.
Wenn es gelinge, trotz der bestehenden Unterschiede mit Respekt und Grundvertrauen zusammenzuleben, seien die Kirchen ein Segen für die Gesellschaft, sagte von Abendroth weiter. In den Gemeinden spiegele sich bisher jedoch nicht die ethnische Vielfalt der Gesellschaft. Menschen, die nicht deutscher Herkunft seien oder nicht weiß, seien auf Leitungsebenen kaum zu finden, beklagte der VEF-Beauftragte.
Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen wurde 1926 gegründet und ist nach eigenen Angaben der älteste ökumenische Zusammenschluss in Deutschland. Ihr gehören 13 Mitglieds- und zwei Gastkirchen an, die rund 280.000 Mitglieder repräsentieren.