Am Donnerstag erlag Robert H. Schuller den Folgen einer Krebserkrankung. Seine Gemeinde, die heute den Namen Shepherd’s Grove trägt, hatte noch zum Monatsbeginn auf ihrer Facebook-Seite über den Gesundheitszustand ihres Gründers informiert und um Fürbitte für den Kranken und seine Familie gebeten. Auf der Webseite hatten viele Menschen ihr Bedauern über den kritischen Gesundheitszustand bekundet und so ihre Verbundenheit mit dem bekannten Prediger ausgedrückt. Nach Angaben der Christian Post hatte sich die Gesundheit des Gründers der Megachurch im kalifornischen Garden Grove seit einem medizinischen Eingriff im Januar rapide verschlechtert. Schuller litt demnach seit 2013 an Speiseröhrenkrebs.
Robert Harold Schuller wurde am 16. September 1926 in Alton im US-Bundesstaat Iowa als Sohn niederländischer Einwanderer geboren. Den Entschluss, Pastor zu werden, soll Schuller bereits als Kind getroffen haben. Nach dem Theologiestudium am Western Theological Seminary in Michigan ging er nach Chicago, um dort Pastor einer reformierten Kirche zu werden, die unter Schullers Leitung die Zahl ihrer Mitglieder deutlich steigerte. Im Auftrag seiner Kirche zog Schuller nach Kalifornien und gründete dort 1955 eine Gemeinde in der heute rund 170.000 Einwohner zählenden Stadt Garden Grove, in der Nähe von Los Angeles gelegen. Dort predigte Schuller zunächst vom Dach einer Imbissbude auf dem Gelände eines Autokinos.
Die Zahl der Gemeindemitglieder wuchs stetig. Seit 1971 verbreitete Schuller wöchentlich seine Gottesdienste unter dem Titel „Hour of Power“ über das Fernsehen und erreichte damit weltweit ein Millionenpublikum. Die Sendung gilt als eine der am längsten laufenden Sendungen in den USA und der meistgesehene Fernsehgottesdienst der Welt. In Deutschland wurde „Hour of Power“ zunächst auf Vox ausgestrahlt und ist nun sonntags auf Tele 5 und Bibel TV zu sehen.